Wie sich in einer neuen Studie zeigte, tragen Fertiggerichte zu einem schnelleren Verfall der Gehirnleistung bei, wenn sie mehr als 20 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr ausmachen. Betroffen sind auch jene Gehirnareale, in denen Informationen verarbeitet und Entscheidungen getroffen werden.
Fett, Zucker, Salz
Bei Männer und Frauen, die die meisten Fertigprodukte aßen, nahm die Gehirnleistung um 28 Prozent schneller ab - verglichen mit Personen, die die wenigsten zu sich nahmen.
Bei hoch verarbeitetem Essen handelt es sich laut der Studie um industrielle Zubereitungen von Substanzen wie Ölen, Fetten, Zucker, Stärke, die wenig oder keine vollwertigen Lebensmittel und Geschmacksverstärker, Färbemittel oder Emulgatoren enthalten.
20 Prozent der täglich konsumierten Kalorien entsprechen in etwa einer kleinen Portion Pommes und einem "McDonalds"-Cheeseburger.
"Die neuen Resultate unterstreichen sehr eindrücklich, wie wichtig die Rolle vernünftiger Ernährung für den Erhalt eines gesunden Gehirns ist", sagte Rudy Tanzi, Neurologie-Professor an der Harvard Medical School, der selbst nicht in die Studie involviert war.
Das Hauptproblem bei hoch verarbeiteten Lebensmitteln sei, dass sie viel Zucker, Salz und Fett enthalten, die chronische Entzündungen im Körper begünstigen.
"Da sie praktisch und günstig als schnelles Mahl sind, ersetzen sie gleichzeitig Essen, das reich an Ballaststoffen ist", erklärt der Experte. Diese seien jedoch besonders wichtig für das Mikrobiom im Darm, das wiederum das Risiko für altersbedingte Hirnerkrankungen wie Alzheimer reduziert.
Selber kochen
Die Studie, die am Montag bei einer internationalen Alzheimer-Konferenz in San Diego präsentiert wurde, wurde zehn Jahre lang an 10.000 Brasilianerin durchgeführt, die im Schnitt 51 Jahre alt waren. Am Beginn und am Ende des Zeitraums wurden verschiedene kognitive Tests durchgeführt. Zudem wurden die Teilnehmer zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt.
"Die Menschen müssen wissen, dass sie mehr kochen sollten und möglichst unverarbeitete Lebensmittel verwenden", appellierte Studienautorin Claudia Suemoto. "Wir sagen, wir haben keine Zeit, aber so lange dauert das nicht. Und es ist es wert, denn so schützt man sein Herz und sein Gehirn vor Demenz."
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