Erhöhen Fertiggerichte das Krebsrisiko?

Erhöhen Fertiggerichte das Krebsrisiko?
Der Einfluss von Industrieprodukten ist nicht völlig klar. Langzeitstudien fehlen dazu.

Ob Hühnernuggets, Dessertcremes, Instantnudeln oder Limonaden: Wir konsumieren häufig Industrienahrung. Stark verarbeitete Produkte schmecken vielen, sie gelten aber nicht gerade als gesund. Kann Industrienahrung beispielsweise das Krebsrisiko erhöhen? Die Public Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" von der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage zum Thema geprüft.

Beobachtungsstudie gibt Hinweise

Sie sind zum dem Schluss gekommen, dass industriell hoch verarbeitete Produkte eventuell das Krebsrisiko erhöhen. Denn eine große und gut gemachte französische Beobachtungsstudie hat folgende Hinweise geliefert: Bei Menschen, die im Laufe der Studie am meisten verarbeitete Produkte (z. B. Packerlsuppen, Tiefkühlpizza, Fertigmenüs, abgepackte Kuchen) konsumierten, kam es ein wenig häufiger zu Krebserkrankungen.

Naturbelassener Speisezettel schnitt besser ab

Im Vergleich dazu waren Personen mit ziemlich „naturbelassenem“ Speisezettel, etwas seltener von Krebs betroffen. Diese Gruppe hatte ihr Essen eher aus einfachen, gut bekannten Zutaten wie Gemüse, Obst, Milch, Getreide, Pasta, Fleisch und Fisch zubereitet.

Genaues Risiko ist noch unklar

Verlässlich belegt ist der vermeintliche Zusammenhang zwischen Industrieprodukten und Krebsrisiko allerdings keineswegs. Das Plus an Krebserkrankungen bei jenen Studienteilnehmern, die am meisten stark verarbeiteten Lebensmittel konsumiert hatten, muss nicht an der Ernährungsweise liegen. Mehr Forschung zu diesem wichtigen Thema ist also unbedingt notwendig.

Sollten sich die Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko durch hochverarbeitete Produkte im Rahmen von Langzeitstudien verdichten, gibt es verschiedene politische Maßnahmen, um die Bevölkerung zu schützen. Möglich wäre es, stark verarbeitete Produkte stärker zu besteuern bzw. das Marketing dafür einzuschränken, bestimmte Zutaten zu verbieten oder das Kaufen und Genießen von Lebensmitteln, die nicht oder nur kaum verarbeitet sind, zu fördern.

Mehr Infos zum Thema finden Sie hier.

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