Drosten über Rekombinanten
Im Jänner hatte der deutsche Corona-Experte Christian Drosten noch vor solchen Kombinationen gewarnt. Eine rekombinante Viruslinie könne beispielsweise das Spike-Protein vom Omikron-Virus tragen, „um weiterhin diesen Immunvorteil zu genießen, aber den Rest des Genoms vom Delta-Virus“ haben. Genauso wie es nun tatsächlich der Fall zu sein scheint.
Damit würden „aus beiden Serotypen dann die stärksten Eigenschaften zusammenkommen“, so Drosten damals.
Bislang kein Vorteil für die neue Variante
Bislang scheint es noch keinen Vorteil für die neue Variante zu geben. Auch weil ein Fall im französischen Soissons bis zum Jänner zurückverfolgt werden konnte, was bedeutet, dass die Zirkulation schon viel stärker wäre, wenn die neue Variante einen wirklichen Vorteil in einer Bevölkerung gehabt hätte – so wie Omikron im November und Dezember.
Weiß noch nichts darüber
Da es so wenige bestätigte Fälle gibt (17 in den USA und der EU), ist es aber noch zu früh, um zu wissen, ob Deltacron-Infektionen sehr gut übertragbar sind oder schwere Krankheiten verursachen, sagte Philippe Colson von IHU Mediterranee Infection in Marseille, Frankreich, Hauptautor des Berichts über die Hybridvariante.
Maria van Kerkhove von der WHO twitterte, dass Rekombinanten „zu erwarten seien, insbesondere bei intensiver Verbreitung von Omikron und Delta“ und dass ihr Team die Variante „verfolge und bespreche“.
Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen erklärte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland schon im Jänner, dass die entscheidende Frage sei, ob sich ein rekombinantes Virus gegen die gerade dominante Omikron-Variante behaupten kann.
„Wenn es wie Delta wieder das tiefere Lungengewebe infizieren würde, glaube ich das nicht“, so Dittmer. „Das wäre bei der Verbreitung ein Nachteil.“
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