Gender Health Gap bei Kindern: Die blinden Flecken der Pädiatrie

Ein Mädchen bei der Ärztin.
Bei Diagnose und Therapie von Erwachsenen wird in der Medizin immer öfter das Geschlecht einbezogen. In der Behandlung von Kindern gibt es hier Defizite.

Ein Mädchen verbringt Stunden damit, Tiere detailgetreu zu malen. In Gruppen wirkt es schüchtern, fast passiv, das Knüpfen von Freundschaften gelingt kaum. Ein Bub interessiert sich auffällig stark für Strommasten. In der Schule wird er auffällig, stört den Unterricht, verhält sich anderen gegenüber aggressiv.

Auf den ersten Blick wirkt das Verhalten der Kinder sehr unterschiedlich. "Tatsächlich kann in beiden Fällen eine Autismus-Diagnose vorliegen", sagt Yvonne Laminger. Sie ist Klinische Psychologin und Gründerin des pädagogisch-psychologischen Zentrums Päpsy in Wien. Immer wieder begleitet sie Mädchen und Buben, deren Leidensdruck viele Jahre lang durch fehlende oder falsche Diagnosen angewachsen ist.

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