Forscher belegen: Pasta macht Extra-Kilos den Garaus

Forscher belegen: Pasta macht Extra-Kilos den Garaus
Glaubt man einer neuen Studie, müssen Abnehmwillige nicht auf die Kohlenhydratbomben verzichten.

Bei Genießern sind sie beliebt, Abnehmwillige meiden sie: Nudeln gelten als Kohlenhydratbomben und nicht gerade als figurfreundlich. Will man auf diese achten, kann man freilich auf Vollkornvarianten umsteigen oder Produkte aus gemahlenen Linsen, Kichererbsen oder Erbsen wählen.

Dass das aber gar nicht unbedingt notwendig ist, haben jetzt Forscher des Forschungskrankenhauses St. Michael's Hospital in Toronto, Kanada, herausgefunden. Die Untersuchung wurde im Fachblatt BMJ Open veröffentlicht. Untersucht wurde der Einfluss von Pastakonsum auf das Körpergewicht und den Body-Mass-Index (BMI) von 2.488 Teilnehmern. Der BMI ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen in Relation zur Körpergröße.

Mehr als 3 Portionen wöchentlich

Die Probanden aßen im Schnitt 3,3 Portionen Pasta pro Woche – statt anderen Kohlenhydraten und während sie insgesamt eine Ernährungsweise mit niedrigem glykämischen Index verfolgten. Der glykämische Index (GI) ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung kohlenhydrathaltiger Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel. Je höher der Wert ist, desto mehr Zucker ist im Blut – und desto rascher tritt Heißhunger ein.

Die Wissenschafter fanden heraus, dass die Pasta zu keiner Gewichtszunahme oder einem Anstieg des BMI führte. "Tatsächlich zeigte sich bei der Analyse sogar ein geringer Gewichtsverlust", sagte Studienleiter John Sievenpiper im Gespräch mit dem Independent. Entgegen der Befürchtungen vieler Menschen könne Pasta also sehr wohl Teil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sein. "Nachdem wir die Beweise abgewogen haben, können wir jetzt mit einer gewissen Sicherheit sagen, dass Pasta keinen nachteiligen Effekt auf das Körpergewicht hat, wenn sie im Rahmen einer gesunden Ernährung konsumiert wird."

Ob Nudelgerichte auch in Kombination mit anderen Ernährungsweisen vorteilhaft sind, müsse in weiteren Studien geklärt werden, so Sievenpiper.

Gute Kohlenhydrate, böse Kohlenhydrate

Neben den von den Wissenschaftern nachgewiesenen Begleiteffekten eines hohen Pasta-Konsums stellt sich die Frage, wie oft man Nudeln im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung essen sollte. Grundsätzlich gilt: Nicht alle Kohlenhydrate – und damit auch nicht alle Pastasorten und Nudelgerichte – sind automatisch gesund.

Bevorzugt werden sollten komplexe Kohlenhydrate, die unter anderem in Vollkornnudeln enthalten sind. Sie sind hochwertiger als einfache Kohlenhydrate und liefern dem Körper über längere Zeit konstant Energie. Der Magen braucht einige Zeit, um sie zu verdauen. Lebensmittel, die komplexe Kohlenhydrate enthalten, sind außerdem oft auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Ihr Fettgehalt ist meist gering.

Richtlinien für eine ausgewogene Ernährung

Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt, dass mindestens 50 Prozent der täglichen Energiezufuhr in Form von Kohlenhydraten zugeführt werden sollten. Das entspricht bei Frauen mindestens 230 Gramm und bei Männern mindestens 300 Gramm. Eiweiß sollte in etwa acht bis zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs eines Erwachsenen ausmachen. Fette sollten 30 Prozent ausmachen. Bei einem Energiebedarf von 2.000 kcal entspricht ein Fettanteil von 30 Prozent in etwa 65 Gramm Fett. Der Anteil an gesättigten Fettsäuren (vor allem in tierischen Produkten enthalten) sollte dabei möglichst gering gehalten werden, da sie einen ungünstigen Einfluss auf die Blutfette haben können.

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