Corona-Herbst: Impfgremium gibt neue Empfehlungen heraus

Das Nationale Impfgremium empfiehlt für den kommenden Herbst nur mehr eine Corona-Impfung mit einem angepassten Präparat.
Aktuell liegen wieder mehr Menschen mit einer Corona-Infektion im Spital. Das Nationale Impfgremium rät, sich mit einem neu zugelassenen Impfstoff zu schützen

Die Balken werden wieder etwas länger. Gemeint sind die Balken im neuen Dashboard des Gesundheitsministeriums, das ausweist, wie viele Menschen momentan mit (nicht zwingend wegen) Corona im Krankenhaus behandelt werden.

Nicht nur steigende Infektionszahlen sorgen für leichte Verunsicherung in der Bevölkerung. Auch neu aufgetauchte Varianten – etwa der Omikron-Abkömmling "Eris" oder die sich stark von aktuell zirkulierenden Subtypen unterscheidende Variante BA.2.86 – trüben den bislang unbeschwerten Sommer.

Für all jene, die sich vor einer Ansteckung fürchten, etwa, weil sie ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben, gab es am Freitag gute Neuigkeiten: Die Europäische Kommission hat einen neuen, adaptierten Corona-Impfstoff des Mainzer Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer final zugelassen. Damit wird man sich in Österreich in den kommenden Wochen gezielt gegen etwaige Infektionswellen im Herbst wappnen können. Schon kommende Woche soll das an Omikron-Subtypen aus der XBB-Familie angepasste Vakzin hierzulande ankommen.

➤ Mehr dazu: Neue Corona-Variante BA.2.86: Droht eine heftigere Herbst-Welle?

Damit ist der Impfstoff die dritte angepasste Impfung, die in der EU eingesetzt wird. Die Pharmaunternehmen Moderna sowie BionTech/Pfizer hatten zuvor bereits Impfstoffe hergestellt, die zusätzlich entweder gegen Omikron-Varianten BA.1 oder gegen Omikron BA.4/BA.5 gerichtet sind, sogenannte bivalente Impfstoffe. 

61 Wochen dominierte die erste Variante, der sogenannte Wildtyp, das Virusgeschehen. Sie wurde von der Alpha-Version abgelöst, ehe sich für 17 Wochen Delta durchsetzte, worauf Omikron folgte.

Varianten-Vergleiche: Ein neuer Bericht der Gesundheit Österreich zum Pandemieverlauf zeigt: Rückblickend war die Letalität, das Ausmaß der Tödlichkeit‚ beim Corona-Wildtyp am höchsten, ging bei Alpha leicht zurück und stieg bei Delta wieder höher. Zwar hatten Alpha wie Delta noch krankmachenderes Potenzial: Doch Immunität und medizinischer Fortschritt entfalteten schützende Wirkungen.

Die Kommission genehmigte die Verwendung des neuesten Biontech-Impfstoffs für Erwachsene, Kinder und Säuglinge ab sechs Monaten. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte Anfang dieser Woche schon grünes Licht für den Impfstoff gegeben: Sie empfiehlt eine Impfung mit dem aktualisierten Vakzin unabhängig von vorangegangenen Corona-Impfungen.

Biontech und Pfizer hatten angekündigt, den Impfstoff unmittelbar nach der Zulassung an die EU-Staaten liefern zu können.

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Ein Stich reicht aus

Rechtzeitig vor Eintreffen der Impfdosen hat das Nationale Impfgremium (NIG) seine Impfempfehlungen aktualisiert. Die österreichischen Expertinnen und Experten raten grundsätzlich Personen ab zwölf Jahren eine Immunisierung mit den neuen Variantenimpfstoffen an.

Besonders empfohlen wird die Impfung Personen ab dem Alter von 60 Jahren, mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sowie medizinischem Gesundheitspersonal. Auf individuellen Wunsch ist die Impfung weiterhin bereits ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat möglich. Neu ist: Für den bestmöglichen Schutz ist nun eine Impfung ausreichend – unabhängig davon, ob eine Grundimmunisierung erfolgt ist. Heißt: Auch bisher ungeimpfte Personen gelten mit einer Impfung mit einem angepassten Variantenimpfstoff als ausreichend geschützt.

Sobald der Biontech-Impfstoff an die Bundesländer ausgeliefert wurde, kann man sich den Stich abholen, etwa bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, teilweise auch bei öffentlichen Impfstellen von Städten und Gemeinden.

Auch andere große Pharmafirmen – Moderna, aber auch Novavax – haben ihre Impfstoffe in den vergangenen Monaten an Omikron-Subtypen angepasst. Anders als Biontech müssen sie noch auf eine Zulassung dafür warten. Sie sollten – auch das ist eine gute Nachricht – allesamt gegen neuere Corona-Varianten wie "Eris" wirken. 

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