EU-Behörde prüft weitere Medikamente zur Behandlung von Covid-19

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly produziert "Bamlanivimab" auf Hochtouren.
Zwei Antikörper-Präparate gelten in der Therapie von Corona-Patienten als vielversprechend. Die EMA beobachtet die Testreihen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ist nicht nur erste Anlaufstelle für Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus in Europa, Stichwort Impfung, sie ist auch für die Prüfung von Therapiemöglichkeiten zuständig. Aktuell überwacht sie Tests über die Wirksamkeit einer Antikörper-Behandlung gegen Covid-19.

Laufend Test der Covid-19-Arzneimittel

Die Behandlung mit "Bamlanivimab" und "Etesemivab" des US-Pharmakonzerns Eli Lilly werde im beschleunigten Rolling-Review-Verfahren erfolgen, teilte die EMA nun in Amsterdam mit. Dabei werden Ergebnisse von Studien bereits bewertet, auch wenn Testreihen noch nicht abgeschlossen und noch kein Zulassungsantrag für die EU gestellt wurde.

Antikörper-Präparate wirken alleine oder in Kombination

Nach ersten Resultaten von zwei Studien könnten die Präparate in Kombination gegen eine Covid-19-Erkrankung wirksam sein. Untersucht werde auch die Einzel-Wirksamkeit des Wirkstoffes Bamlanivimab. Wie lange das Prüfverfahren dauern werde, sei unklar.

Die beiden Antikörper-Präparate sollen das Spike-Protein des Coronavirus an verschiedenen Stellen angreifen, so dass das Virus nicht in Körperzellen eindringen kann. Durch den Kombi-Angriff könnte es wirksamer sein als nur ein einzelnes Präparat.

Weitere Medikamente auf dem Prüfstand

Die Experten der EMA prüfen zur Zeit noch zwei andere Antikörper-Therapien gegen Covid-19. Als erstes Corona-Medikament war im Juni 2020 Remdesivir in der EU zugelassen worden. Von einer Anwendung des Mittels hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO im November des Vorjahres aber abgeraten, weil es „keinen bedeutenden Einfluss auf die Sterblichkeit“ habe.

 

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