COVID-19 vaccinations in Rome

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Emotionale Entlastung: Covid-Impfung gibt psychische Sicherheit

US-Wissenschafter konnten den Effekt ab einer Dosis der SARS-CoV-2-Vakzine nachweisen.

09/23/2021, 06:32 AM

Die Covid-19-Impfung schĂŒtzt zu einem sehr hohen Anteil vor SARS-CoV-2-Infektion und noch mehr vor einer schweren Erkrankung. Sie kann aber auch Menschen psychisch wieder Sicherheit geben und die HĂ€ufigkeit von depressiven ZustĂ€nden verringern. Das hat eine groß angelegte US-Studie mit rund 8.000 Teilnehmern zwischen 10. MĂ€rz 2020 und 31. MĂ€rz 2021 belegt.

"Covid-19-Vakzine und psychische Belastungen", lautet der Titel der in PLOS One (8. September) erschienenen Studie von Francisco Perez-Arce und dessen Co-Autoren von der UniversitĂ€t von SĂŒdkalifornien (Los Angeles).

Es handelt sich um eine Auswertung regelmĂ€ĂŸig durchgefĂŒhrter reprĂ€sentativer Erhebungen im Rahmen des Langzeit-Projektes "Understanding America Study" (UAS) mit Erwachsenen im Alter ĂŒber 18 Jahren. Dabei wird auch regelmĂ€ĂŸig die psychische Belastung ĂŒber einen international in der Wissenschaft gebrĂ€uchlichen standardisierten Fragebogen erhoben.

"Ab 23. Dezember 2020 wurde bei den Erhebungen auch gefragt, ob die Teilnehmer schon ihre erste Dosis einer Covid-19-Vakzine erhalten hatten", schrieben die Autoren. Man habe bei Daten von 8.003 Personen in den Kategorien "geimpft" bzw. "nicht geimpft" unterschieden. Aufgrund der PrioritÀtensetzung bzw. anfÀnglichen Impfstoffknappheit war das mittlere Alter in den beiden Gruppen unterschiedlich: rund 60 Jahre unter den Personen mit zumindest einer Vakzine-Dosis, etwa 47 Jahre unter den noch nicht Geimpften.

Auch gegen Depressionen immun?

Insgesamt zeigte sich, dass der Anteil der Menschen unter psychischen Belastungen bei den Personen, die zumindest einmal gegen SARS-CoV-2 geimpft wurden generell niedriger war als bei den nicht Immunisierten. Das könnte mit dem unterschiedlichen Alter zu tun haben, schrieben die Experten. In internationalen Studien hĂ€tte sich gezeigt, dass Über-65-JĂ€hrige mit den Belastungen durch die Pandemie offenbar besser zurecht kĂ€men als jĂŒngere Altersgruppen.

Durch die wiederholten Befragungen wurde es schließlich möglich, den Verlauf des mentalen Stresszustandes zu messen. Anfang MĂ€rz 2020 war er demnach in beiden Gruppen am höchsten. Das war die Zeit mit dem Aufkommen der Pandemie. Die Stress-Symptomatik blieb dann relativ stabil bis zu den ersten Wochen des Jahres 2021. Die Menschen hatten sich offenbar an die Pandemie adaptiert.

Mit VerfĂŒgbarkeit der Impfung entwickelten sich die Kurven aber schließlich auseinander. Die Wissenschafter: "Die Berechnungen zeigen im Mittel einen Effekt durch die Vakzine (...) mit einer Reduktion der HĂ€ufigkeit zumindest milder depressiver ZustĂ€nde um einen Prozentpunkt (absoluter Unterschied in HĂ€ufigkeit oder Reduktion um vier Prozent relative HĂ€ufigkeit; Anm.) und um minus 0,7 Prozentpunkte (oder 15 Prozent Reduktion der relativen HĂ€ufigkeit; Anm.) bei den schweren Depressionen."

Die Wissenschafter: "Die erste Dosis der Covid-19-Vakzine resultierte in (statistisch) signifikanten Verbesserungen im psychischen Gesundheitszustand ĂŒber die Verbesserungen hinaus, welche sich bereits nach den höchsten Disstress-Werten im FrĂŒhjahr 2020 gezeigt hatten."

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