Eizellen einfrieren: "Der Staat hat nicht das Recht, sich da einzumischen"

Eine Frau sitzt in einem Nachthemd auf einem Spitalsbett.
Nur Frauen mit Erkrankungen dürfen Eizellen einfrieren. Wer sich für später absichern möchte, darf dies nicht. Reproduktionsmediziner Andreas Obruca kann das nicht nachvollziehen.

Je jünger eine Frau ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Kinderwunsch erfüllt. Allerdings passt eine frühe Schwangerschaft immer weniger in den Lebensplan – Frauen bekommen Kinder tendenziell später. Das durchschnittliche Alter zum Zeitpunkt der Geburt lag im Vorjahr bei 31,5 Jahren. Das sind 3,5 Jahre mehr als vor etwa 30 Jahren. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich das Durchschnittsalter der Frauen, die zum ersten Mal Mutter wurden, von 26,2 auf 30,3 Jahre. 

Mit dem Alter nimmt allerdings die Fruchtbarkeit stetig ab und schwanger werden wird schwieriger. Eine Möglichkeit wäre, dass Frauen sich in jungen Jahren Eizellen einfrieren lassen, die sie später bei Kinderwunsch für eine künstliche Befruchtung nutzen können. Das ist derzeit in Österreich nur Frauen mit Erkrankungen, die oder deren Behandlung die Fruchtbarkeit beeinflussen, vorbehalten. Für Andreas Obruca, Präsident der Österreichischen IVF-Gesellschaft und Leiter des Kinderwunschzentrums an der Wien, ist das ebenso wenig nachvollziehbar, wie die Tatsache, dass Frauen mit Erkrankungen keine Kostenzuschüsse für das Einfrieren von Eizellen erhalten. Was es bräuchte und wie groß die Nachfrage ist, erklärt der Reproduktionsmediziner im Interview mit dem KURIER. 

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