Deutsche Impfkommission: Vierter Stich für alle ab 60 Jahren

Deutsche Impfkommission: Vierter Stich für alle ab 60 Jahren
Auch Menschen mit Immunschwäche sowie Personal in Spitälern und Pflegeheimen sollten sich boostern lassen.

Die deutsche Impfkommission (Stiko) hat am heutigen Dienstag ihre Impfempfehlungen aktualisiert. Zusammengefasst wird insbesondere Menschen zum vierten Stich geraten, die älter als 60 Jahre sind oder eine Immunschwäche haben. Auch Personal im Gesundheitswesen sollte sich ein zweites Mal boostern lassen. 

Der zweiten Booster für besonders Gefährdete sollte danach frühestens drei Monate nach dem ersten Booster verabreicht werden. Personal in Spitälern und Pflegeeinrichtungen sollte den vierten Stich frühestens sechs Monate nach der dritten Impfung erhalten. Eine durchgemachte Infektion zählt prinzipiell wie eine Impfung.

Menschen unter 60

Jüngere Erwachsene, die vollständig geimpft sind und bereits eine Auffrischimpfung erhalten haben, können sich ebenfalls impfen lassen. Die Experten sehen jedoch keinen Bedarf, der eine Empfehlung begründen würde. "Ein dreimal geimpfter immungesunder Mensch unter 60 Jahren braucht jetzt keine vierte Impfung“, sagte Christian Bogdanvom Uniklinikum Erlangen und Stiko-Mitglied. 

Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, verweist darauf, dass die Stiko auch nicht von der Impfung für unter 60-Jährige abrate. Wer beispielsweise in seinem Alltag dem Virus stark ausgesetzt sei oder viel Kontakt mit vulnerablen Menschen habe, könne sich in Absprache mit seinem Arzt ein weiteres Mal impfen lassen.

Adaptierter Impfstoff

Wird geboostert, dann am besten mit einem der adaptierten Vakzine, also einem, der sowohl die Ursprungsvariante, als auch an die Omikron-Variante. Die Stiko empfiehlt alle drei angepassten Impfstoffe gleichermaßen. Die Frage, ob einer von ihnen mehr Schutz als die anderen bietet, lässt sich derzeit noch nicht beantworten. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass die Unterschiede zwischen den Omikron-Impfstoffen nicht sehr groß sind.

Laut Christine Falk sei das aus immunologischer Sicht plausibel. Die BA.1-Variante hat verglichen mit dem Ursprungsvirus, an das die bisherigen Vakzine angepasst waren, 30 Veränderungen im Spike-Protein. "Das ist ein großer Sprung, für den auch gezeigt wurde, dass tatsächlich neue Antikörper entstehen."

BA.4/5 hat lediglich drei Mutationen mehr als BA.1. Dies sei eine eher geringfügige Veränderung, weshalb auch der BA.1-Impfstoff eine gute Wahl gegen BA.5 sein dürfte. Bogdan appellierte an alle, deren zweiter Booster bereits fällig sei, auf keinen Fall zu warten, um einen bestimmten Impfstoff zu erhalten.

Was das österreichische Impfgremium empfiehlt, lesen Sie hier.

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