Der erste Long-Covid-Tracker kommt auf den Markt
Harry Leeming war ein junger, sportlicher Mann, der den Mont Blanc bestieg oder Asien und Island mit dem Rad erkundete. Der Ingenieur für Elektroautos erkrankte im September 2020 an Covid-19. Keine große Sache, dachte er, schließlich war er ein kerngesunder Mensch.
Der Verlauf war unauffällig, aber im Laufe der Wochen häuften sich die Symptome. Bald konnte Leeming kaum noch stehen und war schließlich überwiegend ans Bett gefesselt. Dann traf er eine schicksalhafte Entscheidung. Auf Anraten seines Arztes begann er, an seiner Fitness zu arbeiten. Fünf Tage später ließ er sich ins Krankenhaus einweisen und ist seitdem nicht mehr derselbe. "Nichts ist härter, als zwei Jahre mit Long Covid zu leben", erzählt er im Interview mit Health Rising.
Tracker für Long Covid soll Erschöpfung verhindern
Im kommenden Jahr möchte er Visible Plus auf den Markt bringen, ein Monats-Abonnement, das ein tragbares Gerät enthält, das Echtzeit-Messungen und krankheitsspezifische Messwerte für Long Covid liefert. Bei anderen chronischen Krankheiten wie Diabetes gibt es fortschrittliche Technologien, die den Betroffenen helfen, ihren Zustand zu kontrollieren: Das sollte bei der Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue Syndrom (Anm: ME/CFS ist eine neuroimmunologische Multisystemerkrankung) und Long Covid nicht anders sein, so der Start-up-Gründer.
Typischerweise leiden Betroffene unter einer extrem beeinträchtigten Leistungsfähigkeit, die von schwerer körperlicher wie geistiger Erschöpfung begleitet wird - oft als Gehirnnebel beschrieben - und mindestens sechs Monate andauert. Die Krankheit kann zu Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit führen. Die neue App namens Visible - also "sichtbar machen" - soll Patienten ermöglichen, regelmäßig biometrische Signale ihres Körpers mit der Kamera ihres Smartphones zu messen.
Kommentare