Coronavirus und Haustiere: Was dazu bisher bekannt ist

Katzen sind "soziale Einzelgänger".
Nach ersten Berichten im Frühjahr über infizierte Katzen und Hunde war die Sorge bei Tierbesitzern groß. Die Uni Leipzig hat jetzt über den Stand des Wissens informiert.

Die Beunruhigung unter Tierbesitzern war groß, als im Frühjahr erste Berichte über mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 infizierte Haustiere durch die Medien gingen. Doch mittlerweile zeigt sich: Die Fallzahlen sind sehr Allerdings sind sehr gering, und nur Hunde, Katzen, Nerze und Frettchen sind nach bisherigen Erkenntnissen betroffen, teilte jetzt die Universität Leipzig in einer Aussendung mit.

Experimentell seien unter anderem Hunde und Katzen infiziert worden, sagt Thomas Vahlenkamp, Direktor des Instituts für Virologie der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Während Hunde keine Symptome zeigten, hätten Katzen – ähnlich wie infizierte Menschen – Atemwegsbeschwerden und teilweise Durchfall bekommen.

"Das Coronavirus scheint sich bei Katzen vermehren zu könne"“, erklärt Vahlenkamp. Ähnliche Erfahrungen hätten Betreiber von Nerzfarmen in den Niederlanden und Dänemark gemacht, wo die Tiere Atemwegsbeschwerden gezeigt haben und teilweise daran starben. "Infektionen sind möglich, treten aber sehr selten auf, und sie standen immer im Zusammenhang mit einem humanen Fall", berichtet der Experte in der Aussendung.

Mensch infiziert Tier

Wenn also Hunde- oder Katzenbesitzer mit dem neuen Coronavirus infiziert sind, besteht auch für ihre Haustiere eine Infektionsgefahr. Weltweit sei aber kein Fall bekannt, bei dem umgekehrt ein infiziertes Tier einen Menschen angesteckt habe. Wer mehrere Hunde und Katzen hält, sollte allerdings wissen, dass sich die Tiere auch untereinander anstecken können."Das soll aber nicht zu Verunsicherung bei Hunde- und Katzenbesitzern führen", sagt Vahlenkamp. Die Zahl der Fälle sei äußerst gering.

So habe es unter anderem in Frankreich, Spanien, Belgien, Deutschland, China und den USA einzelne solcher Infektionen gegeben. Auch im Zoo in New York haben sich Tiger infiziert – möglicherweise bei Besuchern oder Tierpflegern. Daraufhin hätten Forscher am Harbin Veterinary Research Institute in China die experimentellen Untersuchungen vorgenommen. Wenn Hunde- und Katzenhalter auf Nummer sicher gehen möchten, können sie ihr Tier auf Covid-19 testen lassen.

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