Coronavirus: Mittel gegen Bluthochdruck könnten Sterberisiko senken

Ein Hausarzt misst in seiner Praxis einer Patientin den Blutdruck.
Zuerst standen Blutdrucksenker unter Verdacht, den Verlauf von Covid-19 negativ zu beeinflussen. Nun mehren sich Hinweise auf positive Effekte.

Gängige Medikamente gegen Bluthochdruck könnten einer neuen Studie zufolge zu einem gewissen Maß vor schweren Covid-19-Erkrankungen schützen.

Eigentlich hätten Patienten mit hohem Blutdruck ein zwei Mal so großes Risiko, an Covid-19 zu sterben, berichten die Forscher im European Heart Journal. Sie müssten auch häufiger beatmet werden.

Bei denjenigen Patienten, die irgendeinen Blutdrucksenker nahmen, sei das Sterberisiko jedoch deutlich reduziert gewesen. Die Studie umfasste 2.900 Kranke, die im Februar und März in einem Spital in Wuhan behandelt wurden.

Kontroversen

Gängige Medikamente gegen Bluthochdruck wie ACE-Hemmer waren zu Beginn der Pandemie in Verruf geraten, das Risiko an Covid-19 zu sterben zu erhöhen. In einer Analyse von 8.910 Patientendaten aus 169 verschiedenen Krankenhäusern in Asien, Europa und Nordamerika, die wegen Covid-19 behandelt wurden, wurden zunächst jedoch keine Belege für diesen Zusammenhang gefunden.

Kardiologische Fachgesellschaften sprechen sich dafür aus, blutdrucksenkende Medikamente nicht auf Verdacht abzusetzen – zumal der Verdacht eines negativen Effekts auf Tierversuchen beruht. Dazu kommen gegenteilige Studienergebnisse wie jene der aktuellen Erhebung, die darauf hindeuten, dass es gar eine positive Beeinflussung der Erkrankung geben könnte.

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