Coronavirus: Inkubationszeit etwas kürzer als gedacht

Eine Krankenschwester verlässt ein Zelt mit einem Coronavirus-Testkit am Northwest Hospital & Medical Center in Seattle, USA.
Die Zeit zwischen Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome ist kürzer als bisher angenommen, zeigt die neueste Analyse der Krankheitsfälle.

Es ist eine Frage, die derzeit allerorts sehr viele Menschen beschäftigt: Wie lange dauert es, bis man nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus erste Krankheitssymptome entwickelt?

Forscher der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, Maryland, haben sich nun öffentlich zugängliche Daten bisheriger Ansteckungsfälle angesehen. Und es zeigte sich: Im Schnitt treten Beschwerden wie Fieber, Gelenksschmerzen oder Niesanfälle 5,1 Tage nach einer Ansteckung auf.

Zwei Wochen Quarantäne angemessen

Die derzeit in den meisten Ländern von den Gesundheitsbehörden verordnete Quarantäne-Periode von 14 Tagen stufen die US-Experten daher als sinnvoll ein. Denn die Studie legt auch nahe, dass etwa 97,5 Prozent der Menschen, die Symptome einer Infektion entwickeln, dies innerhalb von 11,5 Tagen nach der Ansteckung tun. Die Forscher schätzen, dass von 10.000 Personen, die 14 Tage lang unter Quarantäne gestellt werden, nur etwa 101 Personen Symptome entwickeln, nachdem sie aus dieser entlassen wurden.

Laut der aktuellen Untersuchung ist die Zeitspanne zwischen einer Infektion mit einem Krankheitserreger bis zu den ersten Anzeichen einer Erkrankung damit tatsächlich ein wenig kürzer als bisher kommuniziert. Derzeit geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aus, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tage betragen kann, im Durchschnitt beträgt sie der WHO zufolge etwa sechs Tage. Als häufigste initiale Symptome werden Fieber, Husten und Atembeschwerden beschrieben.

Für die Studie, die im Fachblatt Annals of Internal Medicine erschienen ist, analysierten die Forscher 181 Fälle aus China und anderen Ländern, die vor dem 24. Februar diagnostiziert wurden und über die in den Medien umfangreich berichtet wurde. Die meisten Ansteckungsfälle gingen auf die chinesische Metropole Wuhan, das Epizentrum der aktuellen Epidemie, sowie andere Orte in der stark betroffenen Region Hubei zurück.

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