Tipps vom Mikrobiologen: Wie man dem Coronavirus in der U-Bahn entkommt

In Zeiten des um sich greifenden Coronavirus greifen viele Öffi-Fahrgäste nicht mehr allzu gern auf die Haltegriffe in der U-Bahn.
US-Mikrobiologe Charles Gerba schildert in einem Interview, wie man sich in Öffis vor Erregern schützt.

Wegen des grassierenden Coronavirus packt so manchen Öffi-Fahrgast bei hustenden und niesenden Mitmenschen derzeit das Unbehagen. Der Griff zur Haltestange? Irgendwie unbehaglich.

Die Bedenken sind nicht ganz unbegründet. Tatsächlich können sich Krankheitserreger in öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend verbreiten, sagt Charles Gerba, Mikrobiologe von der US-amerikanischen University of Arizona, im Interview mit der New York Post.

Hände desinfizieren

Doch es gibt Mittel und Wege, sich vor einer Ansteckung zu schützen, betont der Experte. Die Anwendung von Händedesinfektionsmittel "unmittelbar nach dem Verlassen der U-Bahn" sei etwa der sicherste Weg, um keimfrei zu bleiben. Latexhandschuhe und Gesichtsmasken seien trotz der weit verbreiteten Überzeugung, dass diese vor der Krankheit schützen, nicht erforderlich – es sei denn, man hat sich bereits mit dem Coronavirus (oder der saisonalen Grippe) infiziert.

Nur nicht höflich sein

Davon, sich in ein vollgestopften U-Bahn-Abteil oder den überbelegten Bus zu drängen, rät Gerba ab. So steige das das Risiko, sich mit Keimen aus der Luft infizieren, "insbesondere durch Husten und Niesen". Höflichkeit hat derzeit Nachrang: "Man darf sich von Menschen entfernen, die husten", sagt Gerba.

Wer kann, sollte etwas früher oder später zum Arbeitsplatz fahren, um die Stoßzeiten zu umgehen. Wenn möglich, gehen Sie etwas früher oder später zur Arbeit, damit Sie außerhalb der Stoßzeiten in der U-Bahn sein können. "Je geringer die Dichte der Menschen ist, desto geringer ist das Risiko", sagt er.

Die U-Bahn-Stangen und Handgriffe haben den Ruf, Hotspots für Keime zu sein. Es sind laut Gerba aber vielmehr die Drehkreuze, die vielerorts die Fahrscheinkontrolle übernehmen (in Wien nicht), auf die man achten sollte: "Drehkreuze werden stark kontaminiert, weil sie jeder benutzt." Um durch diese zu gehen, sollte man die Hüfte oder den Handrücken benutzen, um sie zu drehen.

Nicht snacken

Auch Telefone sind Brutstätten für Keime, die durch den Griff zu Haltestange auf das Display übertragen werden. "Vermeiden Sie die Verwendung von Telefonen an öffentlichen Orten, insbesondere während der Nutzung von Transportmitteln", rät Gerba. Sollte das nicht möglich sein, empfiehlt er, das Gerät zu desinfizieren, sobald man im Büro oder zu Hause ist.

Verzichten sollte man derzeit in Öffis auf Snacks: "Menschen berühren ihr Gesicht beim Essen und Trinken mehr, ohne es zu merken", sagt Gerba.

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