Die Auswertung der 140 Sekretproben ergab: In 31 Prozent konnte das neue Coronavirus nachgewiesen werden, Rhinoviren in 23 Prozent. Nur in jeweils einer Probe konnte ein Influenza-Virus bzw. RSV detektiert werden.
Die Fälle an grippalen Infekten sind derzeit höher als in den vergangenen fünf Jahren um diese Jahreszeit (siehe die nachstehende Grafik) – nicht nur in Wien, sondern laut AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) auch österreichweit.
Gleichzeitig steigt laut österreichischem Abwassermonitoring die im Abwasser gemessene Menge an Coronaviruspartikeln (diese gelangen vor allem mit dem Stuhl infizierter Personen ins Abwasser) – ein Indiz für steigende Infektionszahlen.
Der Aufwärtstrend zeigt sich auch in den Spitälern: Mitte Oktober waren in ganz Österreich bereits 444 Personen mit einer Covid-Infektion in Spitalsbehandlung, die allermeisten davon (432) auf einer Normalstation.
Lungenarzt Arschang Valipour, Klinik Floridsdorf, schreibt auf dem Nachrichtendienst X: „Einziges ‚Glück‘, die Influenza-Saison hat noch nicht begonnen. Sonst wäre es mit der Bettenkapazität wieder mühsam. Angespannt ist es ohnehin immer (new normal).“
Seriöse Vorhersagen, wie die Influenza-Welle auf der Nordhalbkugel ausfallen wird, sind nicht möglich. In Australien betraf ein Großteil der Spitalsaufnahmen durch Influenza in der heurigen Grippesaison Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Symptome sind oft nicht eindeutig
Doch wie sieht es jetzt im Detail mit der Unterscheidung aus? „Es ist nicht möglich, Influenza, Covid-19 und eine Erkältung nur anhand der Symptome zu unterscheiden“, heißt es beim Robert-Koch-Institut (RKI). Zwar gibt es gewisse Anhaltspunkte, Sicherheit bietet aber nur ein Test. In Apotheken gibt es Kombi-Antigentests, die die bisherigen Corona-Varianten, Influenza A und B sowie das RS-Virus erkennen (zwischen 4 und 7 Euro).
Auch wenn sichere Unterscheidungen nicht möglich sind, gibt es zumindest erste Anhaltspunkte. Allerdings sind die Überschneidungen groß, verlassen darf man sich darauf nicht:
- Erkältungen: In der Regel mild verlaufende Atemwegsinfektionen mit Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, seltener auch erhöhte Temperatur und Fieber.
- Influenza: Typisch sind plötzlich einsetzendes hohes Fieber und deutliches Krankheitsgefühl, dazu Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Häufig kommt trockener Reizhusten dazu. „Etwa ein Drittel der Infizierten erkrankt mit den genannten Symptomen, ein Drittel zeigt eine mildere Symptomatik (wie bei Erkältungskrankheiten) und ein Drittel entwickelt gar keine Symptome“, so das RKI. „Insbesondere ältere Erkrankte bekommen häufig kein Fieber.“
- Covid-19: Häufig sind Schnupfen, Husten, Hals-, aber auch Kopf- und Gliederschmerzen. Fieber ist häufiger als bei Erkältungen. Auch Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit können auftreten. Der Geruchs- und/oder Geschmacksverlust wird seit Omikron nicht mehr häufig beobachtet. Besonders bei der Corona-Variante Pirola werden auch gerötete Augen, Hautausschlag und Durchfall berichtet.
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