Corona: Wie Schnelltests helfen könnten, die Pandemie einzudämmen

Statt Stäbchen in der Nase könnte in Zukunft vielleicht auch Speichel genügen.
Derzeit konzentriert sich beim Nachweis von SARS-CoV-2. alles auf PCR-Abstrichtests. Das wird sich in Zukunft ändern.

Eine schnelle, vielleicht nicht ganz so genaue Gruppentestung versus einer möglichst „wasserdichten“ Einzeltestung: Das ist das Spannungsfeld, in dem sich die Diskussion um die Zukunft der Teststrategien weltweit befindet. „Man muss unterscheiden: Das eine ist die medizinische Diagnostik von Personen mit Gesundheitsproblemen, bei der wir keine Kompromisse eingehen können“, sagt Ivo Steinmetz vom Diagnostik- und Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin der MedUni Graz.

„Das andere sind Situationen, in denen man sich einen Überblick über die Virusverbreitung in bestimmten Gruppen, etwa unter Schülern, verschaffen will. Hier kann man kleine Kompromisse akzeptieren.“

Schon derzeit werden die Systeme laufend verbessert (Erkennungsrate, Geschwindigkeit, etc.), neue Methoden stehen vor einem breiten Einsatz:

Einfachere Probenentnahme: Dazu zählt der PCR-Gurgeltest, in den USA erhielt kürzlich ein Speicheltest eine Notfallzulassung. Einmal pro Monat sollen rund 15.000 Schüler getestet werden. „Der Gurgeltest ist eine interessante Alternative, aber seine Sensitivität muss mit Daten belegt werden“, sagt Harald Renz, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin. „Die Ergebnisse sind absolut mit dem Nasen-Rachen-Abstrich vergleichbar. Das zeigen unsere Daten, die wir veröffentlichen werden“, betont Mikrobiologie Michael Wagner von der Uni Wien, einer der Entwickler. Es gebe auch keine Tendenz in die eine oder andere Richtung: "Wir haben auch Testpersonen mit einer deutlich höheren Viruskonzentration im Gurgelat im Vergleich zum Abstrich - und umgekehrt auch."

„Das Konzept ist gerade für Schulen sinnvoll, es muss aber der gesamte Test gründlich validiert sein“, sagt Gregor Hörmann (Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie).

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