Wenn das Immunsystem trotz Impfung keine Corona-Antikörper bildet

Coronavirus - Berlin - Impfen
Menschen mit Transplantationen oder Autoimmunerkrankungen entwickeln seltener eine Abwehr gegen Covid. Sie müssen sich anders schützen.

Er wird sich bald wieder als Außerirdischer fühlen. Wenn die Maskenpflicht demnächst aufgehoben wird, dann wird Jochen (Name von der Redaktion geändert) wie schon in der Vergangenheit des Öfteren seltsame Blicke ernten. Weil für ihn der Mund-Nasen-Schutz trotz niedriger Infektionszahlen eine Überlebensversicherung ist.

Dabei ist der 49-Jährige seit Mitte April vollständig geimpft. Nur immunisiert ist er nicht. Der Körper von Jochen hat keine Antikörper entwickelt. Wie dem gebürtigen Steirer geht es weltweit sehr vielen Menschen.

Heikle Situation für Transplantierte

Jochen ist Transplantationspatient, vor fünf Jahren hat ihm eine neue Niere das Leben gerettet. Die Medikamente zur Immunsuppression, die ein Abstoßen des neuen Organs verhindern und lebenslang eingenommen werden müssen, erhöhen einerseits das Risiko von Infektionen. Schon eine traditionelle Grippe kann lebensbedrohende Ausmaße annehmen. Andererseits wird durch die Medikamente, die auch vielen Menschen mit Autoimmunkrankheiten verschrieben werden, auch die Wirksamkeit von Impfstoffen drastisch abgeschwächt.

Das ist freilich nicht neu für Medizin und Forschung – beim hochinfektiösen Coronavirus aber besonders heikel und folgenschwer.

Kommentare