Corona-Impfung: Dialysepatienten sind nicht gut geschützt

Regelmäßige Blutwäsche verhindert guten Impfschutz.
Eine Studie am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf zeigt, dass Dialysepatienten deutlich weniger Antikörpern ausbilden als Gesunde.

Dialysepatienten sind durch SARS-CoV-2 extrem gefährdet, sowohl in Bezug auf die Infektionswahrscheinlichkeit, als auch durch einen besonders schweren Verlauf der Erkrankung. Nun hat ein österreichisches Ärzte-Team um Bernhard Kirsch vom Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf als eines der ersten Zentren weltweit die Wirksamkeit von Impfungen gegen Corona bei Dialysepatienten erforscht.

Bildung von Antikörpern bisher nicht untersucht

„Die Wirksamkeit der Impfung bei Dialysepatientinnen und -patienten wurde in den Zulassungsstudien für die Impfstoffe nicht überprüft“, erklärt Erstautor Benedikt Simon den Hintergrund der Studie. Es wurden daher 81 Dialysepatienten sowie eine Kontrollgruppe von 80 gesunden Personen zu einer Teilnahme an der Untersuchung eingeladen.

Wenig Nebenwirkungen, wenig Wirkung

Bei beiden Gruppen wurde der Antikörperstatus 21 Tage nach der zweiten Teilimpfung mit dem Biontech-Pfizer-Impfstoff gemessen sowie die Nebenwirkungen der Impfung erfasst. "Das Ergebnis war für die Dialysepatientinnen und -patienten leider ernüchternd: Sie hatten zwar weniger Nebenwirkungen bzw. Impfreaktionen als die Kontrollgruppe, bildeten jedoch auch deutlich geringere Mengen an schützenden Antikörpern aus", fasst Bernhard Kirsch zusammen. Er fordert nun weitere Studien.

Kommentare