Corona-Impfung: Pfizer-BioNTech-Vakzin wirkt schnell

Das Ministerium informiert über die geplanten Impfungen
Sieben Tage nach der ersten Teilimpfung Hinweise auf eine Schutzwirkung.

Österreich steht unmittelbar vor der Lieferung des ersten Covid-19-Vakzins von Pfizer-BioNTech mit 26. Dezember. "Es kommen 9.750 Dosen. Die Belieferung erfolgt gleich an alle Bundesländer. Einen Tag später kann mit dem Verimpfen begonnen werden", sagte Pfizer-Austria-Chef Robin Rumler in einem Gespräch mit der APA. Österreich könnte zunächst bis zu 3,5 Millionen Dosen der Vakzine beziehen. Ein gewisser Schutzeffekt ist schon sieben Tage nach der ersten Teilimpfung gegeben.

"Ab Ende dieses Jahres wird der Impfstoff wöchentlich nach Österreich geliefert. Er wird immer sofort auf ganz Österreich verteilt. Hier ist auch das Bundesheer eingebunden", erklärte Rumler.

Schutz schon nach sieben Tagen

Aus zahlenmäßig nur acht Erkrankungsfällen in der Gruppe der wirklich Immunisierten und 162 Fällen in der Placebogruppe (beide Gruppen fast gleich groß) ließ sich nach den zwei Teilimpfungen eine Schutzwirkung von 95 Prozent bei Probanden ableiten.

Aber laut der in der weltweit angesehensten medizinischen Fachzeitschrift, im "New England Journal of Medicine", publizierten Studie ergaben sich auch bereits sieben Tage nach der ersten Teilimpfung Hinweise auf eine Schutzwirkung von 52 Prozent gegen das Auftreten einer Covid-19-Erkrankung.

Damit müsste relativ bald ein Effekt der Immunisierungen auf die Erkrankungsraten, zum Beispiel Anfangs präferenziell in Altersheimen, einstellen. "Es sind aber auf jeden Fall die zwei vorgesehenen Teilimpfungen notwendig", sagte Renee Gallo-Daniel, leitende Mangerin für den Impfstoffbereich bei Pfizer Austria und Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH).

Penible Überwachung bezüglich Nebenwirkungen

Auch zu den Impfreaktionen bzw. Nebenwirkungen ergibt sich bereits ein gutes Bild. In der Publikation der Zulassungsstudie wurde errechnet, dass eine Nebenwirkung mit einer Häufigkeit von eins zu 1.000 mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit erkannt werden hätte müssen. Sylvia Nanz: "Aber die Studie wird weitergeführt, um noch zusätzliche Daten zu erhalten. Die Zulassungsbehörden erhalten ein monatliches Update."

Außerdem gibt es eine penible Überwachung auf Signale für potenzielle Nebenwirkungen im Rahmen der sich wohl explosionsartig verbreiternden Anwendung auf Millionen Menschen in der nächsten Zukunft weltweit.

Fieberreaktion

"Generell kann man sagen, dass die lokalen Impfreaktionen über alle Altersgruppen gleich häufig verteilt waren", sagte Sylvia Nanz. Systemische Reaktionen, vor allem Fieberreaktionen, traten bei Personen unter 55 Jahre - und vor allem nach der zweiten Teilimpfung - häufiger auf. Die Probanden durften im Fall einer Fieberreaktion auch ein fiebersenkendes Mittel einnehmen, allerdings nicht "prophylaktisch", wie das bei manchen Impfungen beispielsweise in angelsächsischen Ländern häufig der Fall ist. "Sonst hätte man ja diese systemische Reaktion nicht erkennen können."

In einigen Monaten wird man wohl auch noch Hinweise zur Klärung der wichtigsten noch offenen Fragen rund um die Pfizer-BioNTech-Vakzine haben. Sylvia Nanz: "Wie lange hält der Impfschutz an? Schützt die Impfung nicht nur vor einer Erkrankung, sondern schützt sie auch vor der Übertragung der Infektion?"

Vor allem Hinweise auf das Entstehen eines Langzeit-Gedächtnisses des Immunsystems bezüglich der SARS-CoV-2-Antigene wären hier wichtig.

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