BA.4 und BA.5 weiter auf dem Vormarsch
Die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 breiten sich in Österreich immer weiter aus. Der Anteil der beiden Subtypen liegt aktuell bei neun bis zehn Prozent, zeigen etwa Abwasseranalysen oder Stichproben der AGES.
„Wenn man sich anschaut, welchen Wachstumsvorteil diese Subvarianten haben, ..., dann kann man davon ausgehen, dass dieser Prozentsatz sich jede Woche verdoppeln könnte. Aber die Daten stehen noch aus“, so Immunologe Andreas Bergthaler von der MedUni Wien gegenüber ORF-Radio.
Setzt sich der bisherige Verlauf der beiden Subvarianten weiter so fort, könnten sich BA.4 und BA.5 in ungefähr einem Monat durchsetzen und zum dominanten Virustyp in Österreich werden.
Welle im Sommer?
Ob das dann einen starken Anstieg an Neuinfektionen nach sich zieht, wie es derzeit etwa in Portugal der Fall ist, lässt Bergthaler offen.
Entsprechend könnte der Sommer über ruhig verlaufen, ebenso könnte es schon im Sommer die nächste Welle geben.
Von letzterem geht Molekularbiologe Ulrich Elling vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) aus. BA.4 und BA.5 würden den Immunschutz "um ein ganzes Eck" besser umgehen können. Demnach sei für den Sommer, "vermutlich im Juli", mit einer neuen Welle zu rechnen. Wobei: Die bevorstehende Infektionswelle sieht Elling nicht so "dramatisch" ausfallen wie bereits bekannte Wellen im Herbst oder Winter.
Montgomery warnt vor Ausbreitung von Subvarianten
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer Ausbreitung der Omikron-Subvariante BA.5 in Deutschland gewarnt. "Corona ist noch nicht vorbei - das belegt der heftige Ausbruch von Omikron in Portugal", sagte Montgomery der Rheinischen Post. BA.5 werde sich auch in Deutschland ausbreiten. Viele Menschen - auch Geimpfte - würden erkranken. Geimpfte hätten aber deutlich mildere Symptome.
Das Robert Koch-Institut berichtete kürzlich von einer Zunahme der Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 auf niedrigem Niveau. Dominant ist weiter BA.2 mit 96,4 Prozent. Der Anteil von BA.5 verdoppelte sich etwa von 1,2 auf 2,5 Prozent. Auch der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sich schon mit einer Warnung zu Wort gemeldet. "Die besonders ansteckende Variante BA4/BA5 ist auch bei uns auf dem Vormarsch. Dies könnte im Herbst die nächste Welle werden", schrieb der SPD-Politiker auf Twitter.
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