Herzmuskelentzündung häufiger nach Covid-19 als nach der Impfung

Herzmuskelentzündung häufiger nach Covid-19 als nach der Impfung
Die Daten stammen von mehr als 15 Millionen Patienten aus 40 US-Gesundheitssystemen.

Das Risiko, nach einer Covid-19-Impfung an einer Herzmuskelentzündung oder anderen entzündlichen Herzerkrankungen zu erkranken, ist wesentlich geringer als nach einer SARS-CoV-2-Infektion, wie eine Analyse elektronischer Gesundheitsdaten aus 40 US-Gesundheitssystemen ergab.

Obwohl es sich um eine seltene Komplikation handelt, wurden Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) sowohl mit der Coronavirus-Infektion als auch mit Impfstoffen gegen das Virus auf der Basis von mRNA in Verbindung gebracht.

Typische Symptome sollten von einem Arzt abgeklärt werden. Dazu zählen:

  • Abgeschlagenheit
  • Erschöpfung
  • Appetitlosigkeit
  • Atemnot
  • Kopfschmerzen
  • Herzrasen
  • Schmerzen hinter dem Brustbein

Um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieser und anderer Herz-Kreislauf-Komplikationen nach der Impfung bzw. Infektion direkt zu vergleichen, berechneten die Forscher die Inzidenzraten bei 15,2 Millionen Menschen, die von Anfang Januar 2021 bis Januar 2022 behandelt wurden, wie das Fachmagazin Jama berichtet (hier zum Nachlesen auf Englisch).

Frauen von Herz-Erkrankungen nach Infektion besonders betroffen

Bei Männern im Alter von zwölf bis 17 Jahren war die Inzidenz von Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder Herzbeutelentzündung (Perikarditis) nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 etwa doppelt so hoch wie nach einer Impfung mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs.

Wenn das multisystemische Inflammationssyndrom (MIS) - eine Erkrankung, die erst einige Wochen nach der Infektion mit Covid-19 auftritt - in den Vergleich einbezogen wurde, war das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme nach einer Infektion etwa zwei- bis sechsmal höher als nach zwei Impfstoffdosen.

Bei Männern im Alter von 18 bis 29 Jahren war das Risiko für kardiale Komplikationen nach einer Infektion 7- bis 9-mal höher als nach zwei Impfstoffdosen.

Bei Buben und Mädchen im Alter von fünf bis elf Jahren lag die Inzidenz der Myokarditis nach der Impfung bei 0 oder nahe daran, so dass ein statistisch signifikanter Vergleich zwischen infektions- und impfbedingten Herzkomplikationen nicht möglich war.

Bei Frauen ab zwölf Jahren war das Risiko kardialer Komplikationen nach einer Infektion 6- bis 63-mal höher als nach zwei Dosen eines mRNA-basierten Impfstoffs.

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