Auch Impf-Pause hätte Nachteile
Selbst ein zwei-wöchiger Impf-Stopp würde Todesfälle und Hospitalisierungen bringen, die verhindert werden können:
Szenario Nummer Eins: die verfügbaren Dosen werden in der Altersgruppe der 20 bis 64-Jährigen eingesetzt. Damit würden in diesen Wochen 2 Todesfälle von Corona-Erkrankten und 13 Hospitalisierungen verhindert werden.
Szenario Nummer Zwei: Werden in den kommenden 14 Tagen jene 135.000 Dosen des Astra Zeneca Vakzins in allen Altersgruppen verimpft, zeigen die Zahlen die Wirkung der Impfung sogar noch deutlicher. Denn so würden laut Expertenrechnung sogar 12 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus und 34 Hospitalisierungen verhindert.
Sorgen der Menschen
Viele Bürger und Bürgerinnen machen sich aktuell Gedanken darum, ob sie sich nun mit Astra Zeneca impfen lassen sollen aufgrund der Negativ-Meldungen. Prinzipiell gelte: "Nicht jedes Krankheitszeichen, das im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung auftritt, ist auch auf die Impfung zurückzuführen. Wenn Impfstoffe an sehr viele Personen verabreicht werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer Impfung Beschwerden auftreten, die nicht durch die Impfung, sondern durch andere Ursachen, wie eine zeitgleich oder kurz danach aufgetretene andere Erkrankung, ausgelöst wurden", erklärt das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) in seinem jüngsten Bericht.
Die aktuelle Sorge angestoßen hat der Fall einer 49-jährigen Krankenpflegerin aus Niederösterreich. Die bereits mit Astra Zeneca geimpfte Frau ist an schweren Gerinnungsstötungen verstorben. Zwei weitere Pflegerinnen, die ebenfalls bereits mit dem Vakzin geimmpft worden waren, musste wegen einer Lungenembolie im Krankenhaus behandelt werden. Laut heimischen Experten und auch der EMA deutet derzeit aber nichts auf die Impfung als Ursache für diese Komplikationen hin.
Ein Vergleich der 130.000 mit Astra Zeneca Geimpften mit Nicht-Geimpften verdeutlicht das: "Wenn man 130.000 Leute, die noch nicht geimpft sind, in Österreich für zwei Wochen beobachtet, sind in dieser Gruppe etwa drei thrombo-embolische Ereignisse zu erwarten", so der Impfexperte Herwig Kollaritsch. Das würde sich genau decken – drei Frauen unter den Geimpften waren betroffen. "Es gibt also keine besondere Häufung."
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