Studie: Warum Aspirin Fett in der Leber reduziert
Fiebersenkend, schmerzstillend, entzündungshemmend oder blutverdünnend, aufgrund Letzterem auch eine Prophylaxe für Thrombosen und Schlaganfälle: Die Einsatzgebiete von Aspirin sind vielfältig. Und auch mehr als 120 Jahre nach seiner Erfindung und unzähliger wissenschaftlicher Studien ist kein Ende in Sicht: Eine aktuelle Studie im Fachjournal JAMA zeigt, dass der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) auch in der Leber positiv wirkt und damit chronischen Erkrankungen des wichtigen Entgiftungsorgans vorbeugen kann.
Wachsendes Problem durch Stoffwechselstörung
Da immer mehr Menschen an Stoffwechselstörungen wie Diabetes-Typ-2 und Übergewicht bis hin zur Fettleibigkeit leiden, nehmen auch chronische Lebererkrankungen zu. Vor allem die nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) ist ein wachsendes Problem in Industrienationen, rund ein Viertel der Bevölkerung ist davon betroffen.
Zu viel Fett in den Leberzellen
Bei dieser Funktionsstörung im Stoffwechsel kommt es zu einer erhöhten Ansammlung von Fett in den Leberzellen, weil das zugeführte Fett nicht abgebaut werden kann. In der Folge entzünden sich die Zellen, was oft jahrelang unbemerkt bleibt. In weiteren Stadien nehmen die Entzündungen zu, die Leber vergrößert sich. Unbehandelt kann es zu Leberzirrhose und Leberkrebs kommen.
Wirkt Aspirin entzündungshemmend auf Leber?
Dass Aspirin den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen kann, ist schon länger bekannt - es fördert den Abtransport von Fetten. Forscher des Massachusetts General Hospitals in den USA untersuchten nun, ob sich auch die entzündungshemmenden Eigenschaften auf die Leberzellen auswirken. Es wäre eine "attraktive und potenziell kostengünstige Option, zum das Fortschreiten von Leberzirrhose oder Leberkrebs zu verhindern", argumentiert Andrew T. Chan, Gastroenterologe und einer der Hauptautoren der Untersuchung.
Positive Effekte wurden festgestellt
Für ihre Studie (Phase-II, das heißt bereits mit Patienten) wählten sie 80 Erwachsene mit einer nicht-alkoholischen Fettleber nach dem Zufallsprinzip aus. Sie erhielten sechs Monate lang eine niedrige Dosis Aspirin oder ein Scheinmedikament. Nach diesem Zeitraum hatte sich der durchschnittliche Leberfettgehalt bei der Aspirin-Gruppe tatsächlich verändert - und zwar um 10,2 Prozent weniger im Vergleich mit der Placebo-Gruppe.
Außerdem verbesserten sich durch Aspirin auch noch mehrere Parameter für die Lebergesundheit, betonte Hauptautorin und Hepaptologin Tracey G. Simon. "Zusammengenommen unterstützen diese Daten das Potenzial von Aspirin, um Patienten mit nicht-alkoholischer Fettleber zu helfen. Sie betonte aber auch, dass weitere Studien notwendig sind.
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