Alles über den Totimpfstoff, auf den viele Impfskeptiker hoffen
Es ist die Hoffnung vieler Impfskeptiker, die sich vor einem mRNA- oder Vektor-Vakzin scheuen: Die Produktion eines ganz klassisch hergestellten Totimpfstoffs gegen Covid-19.
Das heißt: Geimpft wird mit abgetöteten Krankheitserregern, die sich nicht mehr vermehren können. Diese Methode ist gut erforscht und wird auch bei Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung oder auch Grippe angewandt. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentiert. Somit muss sich das Immunsystem mit allen Erreger-Teilen auseinandersetzen.
Sars-CoV-2 wird chemisch inaktiviert, dem Vakzin werden Wirkverstärker beigefügt. Die Impfung regt den Körper dazu an, Antikörper zu produzieren, ohne dass die Krankheit ausbricht.
Nur ein Impfstoff in der EU
In der EU befindet sich derzeit nur ein einziger inaktivierter, adjuvantierter Ganzvirusimpfstoffkandidat gegen Covid-19 in einem Zulassungsverfahren: VLA2001 von der französisch-österreichischen Firma Valneva.
Die Produktion des Covid-19-Impstoffs wird in Schottland und die Abfüllung in Schweden stattfinden. Am Wiener Standort betreibt Valneva Forschung und Entwicklung sowie Qualitätssicherung.
Das Vakzin von Valneva ist vor allem als Auffrischungs- oder "Boosterimpfung" interessant, aber auch für Kinder.
Seit August läuft ein sogenanntes rollendes Verfahren in Großbritannien, in dem Experten der Gesundheitsbehörde MHRA (Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency) die Daten schon bewerten, bevor die Versuchsreihe abgeschlossen und ein offizieller Zulassungsantrag gestellt ist.
Vorab hatte England schon mehr als 100 Millionen Dosen bestellt. Österreich hat 1,2 Millionen Dosen geordert, Deutschland 11 Millionen. Bis am 14. September eine Negativmeldung die Aktie von Valneva um 15 Prozent abrutschen ließ: Großbritannien stornierte die gesamte Bestellung des Vakzins.
Großer Rückschlag
Zunächst hieß es, dass es Vertragsbrüche gegeben habe. Nun aber sagt die britische Gesundheitsministerin Sajid Javid, dass der Impfstoff nicht durch die Zulassung kommen werde.
„Es sind geschäftliche Gründe, warum wir den Vertrag gecancelt haben. Aber was ich sagen kann, ist, dass es für uns klar war, dass das Vakzin nicht durch die Zulassungsbehörde MHRA in Großbritannien kommen wird“, so Sajid Javid.
Ein herber Rückschlag also für Valneva. Aber auch für Impfskeptiker, die sich vor Nebenwirkungen bei derzeit zugelassenen aber noch nicht so lange erforschten Vakzinen fürchten.
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