Affenpocken: Zeitfenster für effektive Kontrolle bereits geschlossen

Affenpocken: Zeitfenster für effektive Kontrolle bereits geschlossen
Der ehemalige Chef der FDA und US-Immunologe Fauci mahnen zur Vorsicht und fordern aggressivere Vorgangsweise ein.

Die Affenpocken effektiv zu kontrollieren, sei wohl kaum noch möglich - das sagt der ehemalige Chef der US-Arzneimittelbehörde FDA, Scott Gottlieb, im CBS-Interview. "Ich denke das Fenster, um die Kontrolle darüber zu behalten und sie einzudämmen hat sich vermutlich bereits geschlossen. Wenn es noch nicht geschlossen ist, dann schließt es sich definitiv bereits." 

Spitze des Eisbergs

In den USA gab es bis vergangenen Freitag 1.814 bestätigte positive Fälle. Weltweit traten bereits 12.556 Fälle in 68 Ländern auf. Diese Zahl, so Immununologe und medizinischer Berater des US-Präsidenten Anthony Fauci, sei höchtswahrscheinlich niedriger als die tatsächliche Zahl.

"Wenn man es mit einem Ausbruch wie diesem zu tun hat, ist meistens nur die Spitze des Eisbergs zu sehen. Darum ist es so wichtig, dass wir viel, viel stärker testen. Wir müssem die Situation definitiv ernst nehmen. Wir kennen die Dimension und das Potential noch nicht, aber wir müssen uns danach richten, dass die Affenpocken sich um einiges weiter verbreiten können, als sie es gerade tun." 

Gottlieb ergänzt, er wäre nicht überrascht, wenn es sich bereits um tausende Fälle innerhalb der USA handeln würde. Man habe in den USA "viele derselben Fehler gemacht, wie zu Beginn der Corona-Pandemie". Konkret sei in der Anfangszeit zu wenig getestet worden und nicht genug Impfdosen bereitgestellt worden. "Wir hätten die Situation kontrollieren können, wären wir von Beginn an aggressiver vorgegangen", so Gottlieb. 

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