Das Grün von gestern: Schon Maria Theresia liebte ihren Dachgarten

Das Grün von gestern: Schon Maria Theresia liebte ihren Dachgarten
Gartenhistorikern Eva Berger hat recherchiert, ab wann Dächer begrünt wurden und was man daraus für ein günstigeres Stadt-Klima lernen kann.

Glaubt man ihren Zeitgenossen, so war Maria Theresia (nein, nicht die Legendäre, sondern die von Neapel und Sizilien, zweite Gemahlin des österreichischen Kaisers Franz) eine frohsinnige Monarchin. Und sie hatte ein Lieblingsplätzchen in der Hofburg. Eigentlich war es ja  a u f  der Hofburg. Oberhalb der Nationalbibliothek lag der kaiserliche Dachgarten. Dort – inmitten von „Seltenheiten zum Zeitvertreib und Geräthen zu Experimentieren sowie anderen Curiositäten, daselbst eine Camera Obscura“ – verbrachte die junge Kaiserin um 1800 einen großen Teil des Tages.

„Man sieht Gärtner und die Pflanzen sowie Tiere, die gehalten wurden“, erzählt Eva Berger, die an der TU Wien zur Gartengeschichte Österreichs forscht. Ein Glashaus mit exotischen Pflanzen, bevölkert von Schildkröten, Gürteltieren und Papageien, Beete, Kakteen, Springbrunnen und ein Affenkäfig vervollständigten das Refugium, das nur wenige Schritte von den habsburgischen Privaträume entfernt war. Angelegt hat das nicht einsehbare Kleinod in luftigen Höhen Kaiser Franz höchstselbst.

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