Zustimmung zum Euro höher denn je

Zustimmung zum Euro höher denn je
Experten sprechen über die ersten 20 Jahre der Gemeinschaftswährung, und wie es mit ihr weitergehen soll.

Am 1. Jänner 1999 wurde der Euro aus der Taufe gehoben - 20 Jahre später steht die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion im Zentrum der Gespräche bei der diesjährigen Volkswirtschaftlichen Tagung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in Zusammenarbeit mit SUERF - The European Money and Finance Forum. Vertreter aus Wissenschaft, Finanz und Politik diskutieren, wie der Euro geholfen hat, die globale Finanzkrise und ihre Folgen zu meistern, und welche Schritte nötig sind, um das Projekt vollständig abzuschließen.

Der Euro ist das greifbarste Ergebnis des europäischen Einigungsprozesses, das täglich durch die Hände von 340 Millionen Bürgern geht, heißt es aus der OeNB. Der Euroraum ist auch größer geworden: Zu den 11 Mitgliedsstaaten 1999 sind seither acht weitere hinzugekommen. OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny weist auf die hohe Zustimmung der europäischen Bevölkerung zum Euro, die zuletzt mit fast 74 Prozent den höchsten je verzeichneten Stand erreicht hat.

Kritik an der Währungsunion

Diese Zustimmung sei eine Bestätigung für den Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen der Europäischen Zentralbank (EZB), der OeNB und der anderen 18 nationalen Zentralbanken, „stabile Preise sicherzustellen und so ein gutes Umfeld für Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum im Euroraum zu bieten“, so Nowotny.

 

Im Zuge der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise nach 2008 wurde auch immer wieder Kritik an der Ausgestaltung der Währungsunion laut. Nowotny erinnert jedoch an die wiederholten Währungskrisen und wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den europäischen Ländern vor Einführung des Euro.

Schützen und stabilisieren

Der Euro sei die Antwort und die notwendige Voraussetzung für das reibungslose Funktionieren des gemeinsamen EU-Binnenmarkts. Gleichzeitig erlaube er dank seiner internationalen Bedeutung, die Interessen der EU zu schützen und auf eine stabile Weltwirtschaft hinzuwirken.

Damit der Euro seine zentrale Rolle für die Europäische Union auch in Zukunft erfüllen kann, sind weitere Reformen nötig, betont Gouverneur Nowotny. Strukturpolitik, Fiskalpolitik, Bankenaufsicht, Finanzmarktstabilitätspolitik und nicht zuletzt die Herausforderungen der Digitalisierung bilden daher die Themen der diesjährigen Volkswirtschaftlichen Tagung. „Die schönste Art, den 20. Geburtstag des Euro zu feiern“, schloss Nowotny, „ist gemeinsam zu diskutieren, wie wir den Euro noch besser machen können.“

 

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