"Pfeiffer war der schlimmste Eigentümer, den wir je hatten"
Die 229 Filialen der in die Pleite geschlitterten Supermarkt-Kette Zielpunkt sollen so rasch wie möglich geschlossen werden. Schon kommende Woche startet der Waren-Abverkauf, am Freitag wurde nur noch Frischware nachgeliefert. Gutscheine werden nicht mehr angenommen.
Die rund 3000 Beschäftigten, darunter laut Gewerkschaft "überproportional viele" Frauen über 50 Jahre, werden am Montag und Dienstag in Betriebsversammlungen über die nächsten Schritte informiert. Ihr Dienstverhältnis endet mit dem Schließungsdatum, das vom Masseverwalter festgelegt wird. In den betroffenen Bundesländern stehen Arbeitsstiftungen bereit, einen Sozialplan samt Sozialfonds für Härtefälle hat Eigentümer Pfeiffer nach Angaben der Gewerkschaft abgelehnt.
Die Beschäftigten wurden noch am Mittwoch, also unmittelbar nachdem die Zahlungsunfähigkeit festgestellt wurde, beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet. Am Donnerstag wurden Details nachgereicht und durch die nötigen Unterschriften der Belegschaftsvertretung ergänzt. Kündigungen vollziehen wird dann bereits der Masseverwalter.
Warten auf Gehälter
An sich hätten die Mitarbeiter am Montag ihre Löhne und Gehälter auf den Konten haben müssen. Das bleibt nun aus, die Novembergehälter, Weihnachtsgeld und Dezemberlöhne müssen schon vom Insolvenzfonds bezahlt werden. Das dauert aber.
Die Banken haben zugesagt, den Betroffenen für diese Zeit kostenlose Kontoüberziehungen (jeweils bis zur Höhe eines Monatsgehalts) zu gestatten. Wie bei plötzlich Arbeitslosen üblich, sind auch Kreditrückzahlungsstundungen bis maximal drei oder sechs Monate möglich, dazu gibt es meist Einzelvereinbarungen.
Für viel Kritik sorgt auch, dass Pfeiffer zwar kein Geld für einen Sozialplan in die Hand nehmen wollte, aber nur kurz vor der Zielpunkt-Pleite einen Immobilienkauf abwickelte. Dieser habe nichts mit Zielpunkt zu tun, heißt es bei Pfeiffer.
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