Zertifikate als Inflationsschutz empfohlen

Zertifikate als Inflationsschutz empfohlen
Raiffeisen Centrobank rät angesichts hoher Inflation und niedriger Zinsen zu Zertifikaten. Nachfrage laut der Bank gestiegen.

Niedrige Zinsen, hohe Inflation. Es ist ein schwieriges Umfeld für all jene, die aktuell Geld veranlagen möchten. Dass sich das rasch ändert, ist momentan nicht abzusehen, gerade die EZB ist noch sehr zögerlich, was Zinserhöhungen angeht. Nicht zuletzt, weil man Staaten mit hohen Schulden, etwa Italien, damit zusätzlich belasten würde.

Getrieben ist die Inflation wie bekannt stark von den hohen Energiepreisen. Bei Öl etwa werden die Preise auf einem hohen Niveau bleiben, schätzt Heike Arbter, Mitglied des Vorstands bei der Raiffeisen Centrobank. Die Ölpreise hätten erst im 4. Quartal überhaupt "eine Chance, leicht zurückzugehen", sagt Arbter. Die Raiffeisen Centrobank ist eine unter anderem auf Zertifikate spezialisierte Investmentbank.

Gegenstrategie

Für Privatanleger werden jedenfalls die Zinsen nicht stark genug steigen, um die Inflationsrate abdecken zu können, so Arbters Einschätzung. Es gebe also einen "realen Geldwertverlust", eine "Gegenstrategie ist dringend empfohlen". Oft werde da zuerst an ein Aktienportfolio gedacht, gerade in den vergangenen Monaten habe man hier aber eine "enorme Volatilität" gesehen. "Es bleibt ein Risiko für die Anleger zurück." Die Raiffeisen Centrobank spricht sich daher für den Kauf von Zertifikaten aus.

"Was ich Anlegern empfehlen würde: In Wertpapier zu investieren, aber welche zu wählen, die gleichzeitig Schutzmechanismen haben - etwa Zertifikate", sagt Arbter. Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibung, deren Wertentwicklung von der Wertentwicklung eines Basiswerts abhängig ist.

Durch den aktuell hohen Veranlagungsdruck gibt es auch einen Boost für Investments generell, sagt Philipp Arnold, Head of Sales bei der Raiffeisen Centrobank. Man selbst als Centrobank habe im Vorjahr fast den Umsatz von zwei Milliarden Euro geknackt, ein Rekordumsatz. Auch das Zertifikateforum, wo Arnold Vorstandsmitglied und Heike Arbter Aufsichtsratsvorsitzende ist, habe ein Rekordvolumen gesehen. Ab Mitte März diesen Jahres habe die Nachfrage wieder angezogen, so Arnold.

"Bei höherer Inflationsrate müssen auch höhere Renditen her", sagt er - und das, ohne volles Risiko zu gehen. "Wir sehen das bei Bonuszertifikaten gegegeben, in einem ausgewogenen Chance-Risiko-Verhältnis." Die Raiffeisen Centrobank hat selbst eine Bonus&Sicherheit-Serie mit entsprechenden Produkten.

Produktbeispiel

Arnold nennt ein Beispiel eines Bonuszertifikats auf den europäischen Index EuroStoxx50. Die Laufzeit beträgt 5 Jahre, die veranlagte Summe in das Produkt ist bis zu einer Barriere von 49 Prozent des Startwerts des Index geschützt. "Solange der Eurostoxx während der Laufzeit nie mehr als 51 Prozent fällt, also diese Barriere berührt oder unterschreitet, gibt es in fünf Jahren 100 Prozent des eingesetzten Kapitals zurück. Das Risiko liegt also bei diesem Unterschreiten der Barriere in einem Crash-Szenario, weil dann richtet sich die Rückzahlung 1:1 nach der Kursentwicklung des Eurostoxx." Die Rendite ist diese: Es gibt einen jährlichen Fixzinssatz von 0,4 Prozent plus einen Extrazinssatz in Höhe der jährlichen Inflation (gemessen an der positiven Änderung des HVPI, also Verbraucherpreisindex, exklusive Tabak).

Kommentare