XXXLutz baut Onlinegeschäft und Warenlager aus

XXXLutz baut Onlinegeschäft und Warenlager aus
Welser Konzern investiert zumindest rund 200 Millionen Euro

Der Welser Möbelriese XXXLutz setzt seine Expansion hurtig fort. Alleine in Österreich sollen rund 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und 105 Millionen Euro investiert werden. Das gesamte Investment in allen 13 Ländern, in denen Lutz tätig ist, beträgt zumindest rund 200 Millionen Euro. Das ist aber die untere Latte.

In Summe sollen bis zu 15 neue Einrichtungshäuser errichtet werden, darunter drei in Oberösterreich. Zwei weitere Schwerpunkte gibt es außerdem: den Ausbau der Digitalisierung und der Lagerkapazitäten.

„Wir bauen ein digitales Möbelhaus, wo der Kunde, das, was er üblicherweise im stationären Möbelhaus erleben kann, von zu Hause aus erledigen kann“, sagt XXXLutz-Marketingchef Thomas Saliger zum KURIER. „Alle Informationen, die man von einem unserer Berater erhalten kann, gibt es online zum Beispiel als Video.“ Die Schwierigkeit sei aber, die Zigmillionen Artikelvarianten online darzustellen.

Online-Planung

Künftig werden auch komplexe Produkte wie zum Beispiel Küchen digital konfiguriert werden können.

„Wir haben durch Corona und die Lockdowns gelernt, dass man per Videochat eine Küche fast fertig planen kann. Die Online-Planung findet in den Filialen statt, wo der Kunde dann den Küchenkauf finalisiert“, sagt Saliger. „Auch bei Möbeln können wir uns vorstellen, dass sie künftig so online konfiguriert werden wie heute schon Autos.“

Im Gegensatz zum Autohandel, wo die Hersteller die Daten für eine digitale Konfiguration liefern, muss der Möbelhandel die Daten in vielen Fällen selbst aufbereiten, weil die Möbelhersteller in Sachen Digitalisierung nicht so weit sind. Saliger: „Wir haben eine Unzahl von Lieferanten quer über Europa, teilweise ist die Möbelindustrie kleinstrukturiert.“

Verfügbarkeit

Im digitalen Handel ist außerdem eines wichtig: Die Waren sollten schnell verfügbar sein. „Die Erwartungshaltung ist so, dass man alles sofort in drei Tagen und gratis zugestellt bekommt. Das haben die Konsumenten vom etablierten Onlinehandel gelernt“, meint Saliger.

Um Waren schnell verfügbar zu haben, bedarf es auch entsprechender Lagerkapazitäten. „Wir haben gelernt, dass die Bevorratung ein enorm wichtiges Asset ist, weil die Lieferzeit bei einem Onlinekäufer ein größeres Thema ist als im stationären Handel“, sagt der Lutz-Manager. „Die unsicheren Lieferketten der letzten Monate sind einer der Gründe, warum wir mehr in Lager investieren. Wir wollen uns unabhängiger machen von kurzfristigen Irritationen am Markt.“ So wird das Logistiklager in Sattledt bei Wels um 68.000 Quadratmeter erweitert und es werden 60 Jobs geschaffen. Das Investment beträgt 32 Millionen Euro.

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