Klimawandel
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die öffentliche Debatte über den Klimawandel durchaus Auswirkungen auf die Einstellungen und Wünsche beim Thema Wohnen hat. Der Streit über die rechtlichen Vorgaben für die Reduktion der CO2-Emissionen ist präsent. Wie lange noch kann oder darf noch mit Öl oder Gas geheizt werden? Welche Heizform ist in Zukunft die Günstigste? Was wird man sich an Wohnraum in Zukunft noch leisten können?
Es ist daher kein Wunder, dass bei den Antworten der Befragten zwei Themen dominieren. Als Problem werden vor allem hohe Energiekosten und hohe monatliche Belastungen für den Wohnraum ausgemacht. Beide Ausgabenposten sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Rund 67 Prozent der Befragten wünschen sich eine Senkung der Energiekosten sowie eine Nachbesserung bei der Heizung. Mehr als die Hälfte wollen eine Senkung der Wohnkosten etwa durch thermische Sanierung.
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Diese Wünsche sind bei den Immobilienbesitzern durchaus angekommen. 21 Prozent der Hausbesitzer planen eine thermische Sanierung ihrer Gebäude. 24 Prozent der Hausbesitzer einen Austausch der Heizung.
Der Anteil der Wärmepumpe beträgt aktuell 10 Prozent und soll in den kommenden Jahren auf 39 Prozent steigen. Umgekehrt soll der Anteil er Gasheizungen von derzeit 30 Prozent auf neun Prozent sinken. Bei der Fernwärme sind keine so großen Sprünge möglich. Die Fernwärmeanschlüsse sind nicht beliebig ausbaubar. Ihr Anteil soll von 31 auf 37 Prozent steigen. Eine leichte Steigerung auf 22 Prozent ist bei Pellets geplant.
Wer zahlt wie viel?
Offen ist allerdings, wer dafür in die Tasche greifen muss. Die Finanzierung der Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und der Heizungskosten war nicht Teil der Umfrage. Zahlen das die Mieter, der Hausbesitzer oder beide gemeinsam? Wie hoch ist der Anteil an öffentlichen Subventionen? Da sind noch viele Fragen offen.
Die Besitzer von Wohnungseigentum sind laut Umfrage mit ihre Wohnsituation zufriedener als die jene, die zur Miete wohnen. Das ist auch kein Wunder, weil sich Wohnungseigentum in den Städten vor allem Besserverdienende leisten können.
Wegen der verschärften Regeln für die Vergabe von Wohnbaukrediten ist das Kreditvolumen für Wohnbaukredite deutlich gesunken. Die Banken haben damit naturgemäß keine Freude. „Der Traum von den eigenen vier Wänden darf nicht platzen. Es braucht aber von allen Akteuren ein klares Bekenntnis, den Aufbau von Eigentum zu fördern und die aktuell geltenden Regeln weiter anzupassen“, hofft Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Österreich auf die Reformbereitschaft der Politik.
Sie hält Investitionen in Wohnimmobilien nach wie vor für eine gute, langfristige Geldanlage. Zumal derzeit deutlich weniger neu gebaut wird. „Sofern man die notwendige finanzielle Basis hat, sollte man sich da die Frage stellen, ob nicht Kreditrate statt Miete mehr Sinn macht“, ist Gerda Holzinger-Burgstaller überzeugt.
Der Eigentumsanteil in Österreich liegt unter dem EU-Schnitt. Viel Wohneigentum gibt es in Osteuropa. Nach dem Fall der kommunistischen Regime wurden die Wohnungen im Besitz des Staates an die Mieter billig abverkauft.
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