Wirtschaftsbund-Chef Egger: "Mehr statt weniger arbeiten"

Wirtschaftsbund-Chef Egger: "Mehr statt weniger arbeiten"
Der Interessensvertreter kritisiert die Forderungen nach Arbeitszeitverkürzungen und zu viel Bürokratie in Österreich und der EU.

Kurt Egger ist viel in ganz Österreich unterwegs. In seiner Rolle als Generalsekretär des ÖVP-Wirtschaftsbundes besucht er Unternehmen in allen Bundesländern. Und dabei geht es nach seiner Aussage primär um ein Thema: die fehlenden Arbeitskräfte. Aktuell sind es laut dem Stellenmonitor des Wirtschaftsbundes rund 185.000 offene Stellen. „Lange Zeit waren es konstant mehr als 200.000“, sagt Egger im KURIER-Gespräch. Die (auch saisonal bedingten) Probleme in der Baubranche hätten zu einem leichten Rückgang geführt.

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„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist der Personalmangel herausfordernd. Es fehlt an Wertschöpfung und Steuereinnahmen werden liegen gelassen.“ Hinzu komme die Debatte über die Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit. „Wir sollten eher darüber diskutieren, mehr statt weniger zu arbeiten“, sagt Egger. Das würde schon eine spürbare Entspannung bringen. Die durchschnittliche Arbeitszeit sei ohnehin in den vergangenen Jahren von über 33 auf knapp unter 30 Stunden gesunken.

Den Mangel reduzieren helfen würde auch längeres Arbeiten im Alter. „Es wäre schon super, wenn wir das Regelpensionsalter erreichen würden.“ Und danach Menschen, statt in Pension zu gehen, vor allem in KMU Teilzeit arbeiten würden. „Da geht aktuell viel Erfahrung verloren.“

Die Abschaffung der Arbeitnehmer-Pensionsbeiträge für arbeitende Pensionisten sei ein erster Schritt gewesen, aber es müsse nachgeschärft werden. Es sollte nur die Unfallversicherung selbst gezahlt werden müssen, „aber dafür gibt es keine politische Mehrheit“, bedauert Egger.

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