Österreich zählt zu den reichsten Ländern der Welt, auch wenn dieser Reichtum wie in den allermeisten Staaten der Welt höchst ungleich verteilt ist.
Vergleicht man Volkswirtschaften dann gilt das jeweilige Bruttoinlandsprodukt (BIP) meist als zentrale Messgröße. Wer es genauer haben will, setzt das BIP in Relation zur Bevölkerungszahl (rechnet also pro Kopf), verwendet lokale Preisverhältnisse („Kaufkraftparitäten“) oder setzt die Wirtschaftsleistung in Relation zur Kaufkraft und den geleisteten Arbeitsstunden.
Das renommierte britische Wirtschaftsmagazin The Economist berechnet alle drei Indikatoren für knapp 200 Länder und kommt zu einem für Österreich erfreulichen Ergebnis.
Basierend auf Daten aus dem Rezessionsjahr 2023, kommt Österreich je nach Indikator auf Platz acht bis 13 unter den reisten Ländern der Welt. Die Alpenrepublik liegt damit hinter Staaten wie Norwegen oder der Schweiz, aber noch vor Schweden, den USA oder Deutschland.
Vergleicht man überhaupt nur EU-Staaten, kommt Österreich gar auf Platz vier hinter Luxemburg, Belgien und Dänemark.
Finanzminister Magnus Brunner zeigt sich erfreut: „Dieser internationale Vergleich des Economist zeigt, dass die Maßnahmen der Bundesregierung wirken. Vor allem mit der Abschaffung der kalten Progression helfen wir den Menschen: So entlasten wir die Österreicherinnen und Österreicher langfristig.“
WIFO-Chef: "Lorbeeren der Vergangenheit"
Für WIFO-Chef Gabriel Felbermayr illustriert das Ranking zweierlei: „Was die Analyse zeigt, sind die Lorbeeren der Vergangenheit. Österreich ist noch immer ein sehr reiches Land. Das sollten wir nicht vergessen. Das heißt aber auch: Wir haben viel zu verlieren“, sagt Felbermayr zum KURIER.
Am weitesten vorne liegt Österreich mit Platz 8 weltweit beim Kaufkraftvergleich je geleisteter Arbeit. Die Begründung lautet: Die Menschen in Österreich arbeiten durchschnittlich weniger Stunden als Menschen in anderen Ländern, sind also im Vergleich produktiver. Aber, gibt Felbermayr zu bedenken: „Würden wir bei unserer hohen Produktivität so viel arbeiten wie die Amerikaner oder die Schweizer, wären wir nahe an der Spitze der Verteilung.“
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