Wirecard: Anwalt von gesuchtem Jan Marsalek soll im Prozess aussagen

Wirecard: Anwalt von gesuchtem Jan Marsalek soll im Prozess aussagen
Der Wiener gilt als Schlüsselfigur in deutschem Mega-Finanzskandal

Im Strafprozess um die milliardenschwere Pleite des Finanzkonzerns Wirecard will sich das Landgericht München näher mit dem untergetauchten, aus Österreich stammenden Ex-Vorstand Jan Marsalek beschäftigen. Der Anwalt des international gesuchten Ex-Managers solle am kommenden Mittwoch (06. Dezember) als Zeuge befragt werden, sagte eine Gerichtssprecherin am Freitag.

Marsalek ist Schlüsselfigur

Marsalek, dem Kontakte zu russischen Geheimdiensten nachgesagt werden, gilt im Wirecard-Skandal als Schlüsselfigur. Im Juli hatte sich der Wiener mit einem Schreiben seines Anwalts überraschend in den Münchner Strafprozess eingeschaltet und damit das erste bekannt gewordene Lebenszeichen seit seiner Flucht vor mehr als drei Jahren gesendet.

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Das Schreiben sorgte prompt für Streit zwischen den Verteidigern des angeklagten Ex-Wirecard-Chefs Markus Braun und dem Gericht. Die Anwälte hatten eine Nutzung des Briefs als Beweismittel zur Entlastung Brauns gefordert. Die Strafkammer hatte dies jedoch vorläufig abgelehnt. An Marsaleks Anwalt dürften die Richter nun auch Fragen zu diesem Schreiben haben.

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Wirecard war im Juni 2020 zusammengebrochen, als aufflog, dass auf Treuhandkonten in Asien 1,9 Milliarden Euro fehlten. Ex-Chef Markus Braun, ebenso ein Österreicher und Firmen-Mastermind sowie zwei weitere Ex-Manager sitzen wegen Bilanzfälschung und Bandenbetrug auf der Anklagebank. Sie sollen Milliardensummen erfunden haben. Braun hat dagegen erklärt, das Geld habe existiert und sei hinter seinem Rücken beiseitegeschafft worden.

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