Wifo sieht nur "zaghafte Erholung" der Wirtschaft
Die Konjunktur in Österreich wird sich nach Einschätzung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) vorerst nur äußerst zaghaft erholen. Die Einschätzungen der Bau- und Industrieunternehmen seien anhaltend pessimistisch, geht aus dem am Montag veröffentlichten Wifo-Konjunkturtest hervor.
Marktdienstleister sind hingegen großteils optimistischer gestimmt. Allerdings sei das Verbrauchervertrauen nach wie vor sehr gering.
"Die schwache Nachfrage nach Konsumgütern ist einerseits ein Produktionshemmnis, reduziert aber andererseits den Preisdruck", sagte Christian Glocker, einer der Autoren des Berichts.
Inflation gesunken
Zuletzt stiegen auch die Preise nicht mehr so stark. Niedrigere Produzentenpreise senkten die Verbraucherpreisinflation von 4,1 Prozent im März auf 3,5 Prozent im April (Verbraucherpreisindex, VPI). Im Vergleich zu anderen Ländern der Eurozone ist das allerdings noch immer relativ hoch. Im Durchschnitt der Eurozone lag der für internationale Vergleich herangezogene Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) bei 2,4 Prozent, in Österreich bei 3,4 Prozent.
Im ersten Quartal dürfte Österreichs Wirtschaft laut einer Schnellschätzung des Wifo nur um 0,2 Prozent gestiegen sein - nach einer Stagnation im Schlussquartal 2023. In der Industrie und im Bauwesen sank die Wertschöpfung erneut. Nur konsumnahe Marktdienstleistungen expandierten und stützten damit die Gesamtwirtschaft.
Die Außenhandelsbilanz war zuletzt positiv, das liegt laut Wifo aber an einem Rückgang bei den Importen. Deutlich stärker als in den Industrieländern ist die wirtschaftliche Dynamik laut Wifo in den Schwellenländern.
Arbeitsmarkt
Die schwache Konjunktur macht sich nun auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: So ging die Beschäftigung in der Industrie, im Bauwesen und in einigen Dienstleistungsbereichen gegenüber dem 4. Quartal 2023 empfindlich zurück. Nur in öffentlichkeitsnahen Dienstleistungsbereichen gab es erneut ein Beschäftigungsplus.
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