1,7 Milliarden Euro
„Das Sanierungserfordernis verringert sich aufgrund der besonderen Struktur der Forderungen im Rahmen der weiteren Abwicklung, insbesondere durch die Reduzierung der Haftung für Finanzverbindlichkeiten (Garantien, Bürgschaften) von Beteiligungen in Folge der Immobilien Verwertungen“, heißt es in Abels dritten Bericht. „Das Sanierungserfordernis des geplanten Szenarios bei der 30-prozentigen Quote beträgt 1,7 Milliarden Euro.“ Wie der KURIER berichtete, soll das Vermögen der Signa Prime dem künftigen Treuhänder Norbert Abel zwecks Verwertung übertragen werden. Die Verwertung ist vorerst bis Ende 2025 angesetzt. Diese Treuhand-Verwertung kann aber insgesamt auf fünf Jahre angelegt werden.
„Im Rahmen der Berechnungen zu einer längerfristigen Verwertung und einer Werterholung des Immobilienmarktes wurde ein Aufschlag von 20 Prozent zu den Liegenschaften unterstellt“, heißt es im Bericht weiter.
13,62 Milliarden Euro
Basis für diese Berechnung ist der Bruttovermögenswert der gesamten Signa-Prime-Liegenschaften, der mit 13,62 Milliarden Euro beziffert wird. Zugleich soll es zu einer Halbierung der Verbindlichkeiten auf 5,51 Milliarden Euro kommen. Abzüglich der Verwertungs- und Fortbetriebskosten bleiben am Ende 4,19 Milliarden Euro an freien Aktiva in den Objektgesellschaften. Allein aus Forderungen aus Beteiligungen und konzerninternen Forderungen sollen der Signa Prime 1,32 Milliarden Euro Eigenkapital zufließen
Zieht man vom Bruttovermögenswert die besicherten Finanzverbindlichkeiten ab, bleibt ein Netto-Liegenschaftsvermögen in Höhe von 4,35 Millionen Euro in den Objektgesellschaften.
Auch bei der Signa Development soll ein geordneter Abverkauf der Liegenschaften unter Überwachung eines Treuhänders ordentlich Geld einspielen. Der geplante Nettoerlös wird mit 1,33 Milliarden Euro beziffert, davon müssen aber 715 Millionen Euro für Bedienung „vorrangige Verbindlichkeiten“ (Pfandrechte) abgezogen werden. Unterm Strich sollen die freien Aktiva 537 Millionen Euro betragen. Wie berichtet, könnten bei der Signa Development 40 Prozent Quote rausspringen.
Deal ist geplatzt
Indes wurde der Verkauf der Premium-Immobilien (Goldenes Quartier, Park Hyatt, Kaufhaus Tyrol) an die deutsche Industriellenfamilie Schoeller durch den Gläubigerausschuss der Signa Prime am Mittwoch endgültig abgeblasen. Schoeller hatte Signa im Juni 2023 einen 200-Millionen-Euro-Kredit gewährt und umfangreiche Pfandrechte erhalten. Mit diesen Pfandrechten kann Schoeller aber Verwertungen blockieren. Mit diesem Deal sollten eigentlich die Pfandrechte aufgelöst werden. Den Gläubigerausschuss soll der Deal als alternativlos angedient worden sein, dem konnte diese aber nichts abgewinnen.
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