Abschaffung der Wertpapier-KESt: Ideologie und Fakten

Abschaffung der Wertpapier-KESt: Ideologie und Fakten
Heftige Debatte über Abschaffung, AK kontert ÖVP-Finanzminister Brunner und fordert Verbesserungen bei bestehenden Finanzprodukten

Die Diskussion um die Abschaffung der Kapitalertragsteuer auf Kursgewinne aus Wertpapieren (27,5 Prozent) wird nicht nur faktenbasiert geführt, sondern auch ideologisch. ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner beruft sich auf das Regierungsabkommen mit den Grünen, die sich allerdings zieren.

Brunner argumentiert angesichts der hohen Teuerung nicht allein mit privater Altersvorsorge, sondern auch, dass sich junge Menschen „etwas ansparen können, damit sie sich dann etwas leisten können“.

Die SPÖ hat sich erwartungsgemäß klar dagegen ausgesprochen. Die Arbeiterkammer gab ein professorales Gutachten in Auftrag, mit dem Ergebnis, die Wertpapier-KESt sei ohnehin durch eine Verfassungsbestimmung geschützt.

Brunner ließ daraufhin das Modell eines „Vorsorgedepots“ entwerfen, das noch in dieser Legislaturperiode mit einfacher gesetzlicher Mehrheit beschlossen werden könnte. „Bevor die Politik neue KESt-Begünstigungen erfindet, sollte sie besser eine schonungslose Bestandsaufnahme machen, warum vor allem die bestehenden Begünstigungen nicht funktionieren“, fordert Dominik Bernhofer, Steuer-Abteilungsleiter der AK, bessere Rahmenbedingungen.

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