Was sich bei OpenAI nach der Rückkehr Sam Altmans ändert

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Vom Comeback des Firmengründers beim ChatGPT-Macher profitiert vor allem Groß-Investor Microsoft.

Fünf Tage nach seiner überraschenden Entlassung durch den Verwaltungsrat, gab OpenAI bekannt, mit Sam Altman eine "grundsätzliche Vereinbarung" getroffen zu haben, die seine Rückkehr auf den Chefsessel ermöglicht. 

Von den Mitarbeitern wurde der Schritt begrüßt. 700 der 770 Mitarbeiter umfassenden Belegschaft hatten zuvor damit gedroht, ebenfalls gehen zu wollen, sollte die Entlassung Altmans aufrechtbleiben. 

Verwaltungsrat wird ausgetauscht

Ausgetauscht wird jetzt der Verwaltungsrat. Drei von vier Direktoren werden ersetzt. Der frühere Salesforce-Co-CEO Bret Taylor und Ex-US-Finanzminister Larry Summers sollen jetzt für Stabilität sorgen und das Start-up umstrukturieren. Vom alten Verwaltungsrat bleibt lediglich Quora-Chef Adam D’Angelo übrig. 

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Spannungen um Kurs des Unternehmens

Grund für die Turbulenzen der vergangenen Tage dürften Spannungen zwischen zwei Fraktionen innerhalb des Unternehmens gewesen sein. Während Altman auf eine rasche kommerzielle Verwertung von Anwendungen drängte, mahnte eine Gruppe um den KI-Forscher Ilya Sutskever ein langsameres Vorgehen ein. 

Auch um die potenziell gefährlichen Folgen der Technologie besser einschätzen zu können. Sutskever gehört dem Verwaltungsrat jetzt nicht mehr an. Mit Altmans Rückkehr setzte sich die kommerziell orientierte Fraktion durch. 

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Microsoft mit Machtzuwachs

In den Verwaltungsrat dürfte auch bald ein Vertreter von Microsoft einziehen. Microsoft hatte Altman nach seiner Entlassung einen Job angeboten, gleichzeitig aber darauf gedrängt, dass er an die Spitze von OpenAI zurückkehrt. Microsoft-Chef Satya Nadella bezeichnete die Entwicklung als einen “ersten wesentlichen Schritt auf dem Weg zu einer stabilen und effektiven Führung”. Weitere Schritte dürften also folgen. 

Offiziell firmiert das Start-up als Non-Profit-Organisation. An dem von Altman geschaffenen kommerziellen Arm hält Microsoft 49 Prozent. Der Softwarekonzern hat 13 Milliarden Dollar in das Start-up investiert und stellt die enorme Rechenleistung bereit, die notwendig ist, um KI-Systeme wie ChatGPT zu trainieren und zu betreiben. Die Technologie wird zunehmend in die Software des Konzerns integriert, in das Betriebssystem Windows ebenso wie in die Office-Software (Word, Excel, Powerpoint) und in die hauseigene Suchmaschine Bing.

Tech-Größen setzten auf KI

Neben Microsoft arbeiten auch Google, die Facebook-Mutter Meta und Amazon an Anwendungen generativer künstlicher Intelligenz. Amazon investierte zuletzt vier Milliarden Dollar in das Unternehmen Anthropic, das den Chatbot Claude betreibt und von früheren OpenAI-Mitarbeitern gegründet wurde. Auch Google, das selbst KI-Modelle entwickelt, stieg im Februar bei Anthropic ein. Im Zuge der Turbulenzen rund um die Abberufung Altmans stand in den vergangenen Tagen kurzzeitig auch ein Zusammengehen von Anthropic und OpenAI zur Diskussion. 

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