Vor und nach dem Brexit-Votum: Die wichtigsten Etappen

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Vom Referendumsversprechen durch David Cameron bis zur jüngsten High-Court-Entscheidung zur Einbindung des Parlaments

Am 23. Juni 2016 haben die Briten in einem Referendum mehrheitlich für einen Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union gestimmt. Vor dem Votum ging es turbulent zu, nach dem Votum überschlugen sich die Ereignisse. Im Folgenden ein Überblick:

Vor und nach dem Brexit-Votum: Die wichtigsten Etappen

Jänner 2013: Der britische Premierminister David Cameron kündigt an, die Bürger seines Landes bis spätestens 2017 über den Verbleib in der EU abstimmen zu lassen.

November 2014: Cameron verknüpft die Frage des EU-Austritts mit Forderungen zur Migrationspolitik.

19. Februar 2016: Die Staats- und Regierungschefs aller EU-Staaten einigen sich auf ein Reformpaket. Zugewanderte Arbeitnehmer aus anderen EU-Staaten sollen zeitweise weniger Sozialleistungen bekommen.

9. Mai: Gut sechs Wochen vor dem Referendum eröffnen Befürworter und Gegner die heiße Phase des Wahlkampfes. Cameron warnt eindringlich vor Sicherheitsrisiken im Falle eines Austritts. Der Londoner Ex-Bürgermeister Boris Johnson, prominentester Befürworter eines EU-Ausstiegs, macht Migration zu einem zentralen Wahlkampfthema.

23. Juni: Die Briten haben die Wahl: Rund 46,5 Millionen registrierte Wahlberechtigte können über den EU-Austritt mitentscheiden.

24. Juni: Am Morgen nach der Volksabstimmung ist klar: Großbritannien kehrt der EU den Rücken. In Europa und Asien brechen die Aktienmärkte ein.

25. Juni: Der britische EU-Kommissar Jonathan Hill nimmt seinen Hut.

4. Juli: Nigel Farage, Vorsitzender der rechtspopulistischen UK Independence Party (UKIP) und neben Johnson wohl wichtigster Brexit-Befürworter, tritt zurück.

13. Juli: Tory-Premier Cameron tritt zurück. Seine Parteikollegin und bisherige Innenministerin Theresa May wird seine Nachfolgerin. Der Brexit-Wortführer Johnson wird neuer britischer Außenminister.

15. Juli: Brexit-Minister David Davis kündigt an, erst zum Jahreswechsel offizielle Gespräche mit Brüssel über einen EU-Austritt aufnehmen zu wollen. Die EU dringt auf baldige Verhandlungen.

25. Juli: Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon bringt erneut eine Unabhängigkeit Schottlands ins Spiel. Die Mehrheit der Schotten hatte sich bei dem Referendum im Juni für einen Verbleib in der EU ausgesprochen.

5. September: Brexit-Minister Davis hält einen Verbleib im Europäischen Binnenmarkt nach einem EU-Austritt für unwahrscheinlich. Am Tag darauf distanziert sich Premierministerin May von der Äußerung.

2. Oktober: May sagt der BBC, die Brexit-Verhandlungen würden bis März 2017 beginnen und nennt damit erstmals einen konkreten Zeitrahmen.

3. November: Der Londoner High Court entscheidet, dass die Regierung für die Austrittsverhandlungen mit Brüssel die Zustimmung des Parlaments einholen muss.

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