Voestalpine mit weniger Gewinn und verhaltenem Ausblick

Voestalpine mit weniger Gewinn und verhaltenem Ausblick
Neues Werk in Kapfenberg wird teurer als geplant.

Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme, höhere Rohstoff- und Energiekosten gestiegene Zinsen: Die Herausforderungen der vergangenen Jahre beschäftigen auch den Stahlkonzern voestalpine stark. Die Ergebnisse zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 weisen einige Rekorde aus, der Ausblick auf das bereits angelaufene Geschäftsjahr ist aber verhalten.

Einige Ergebnisse im Detail: Der Umsatz des Stahlkonzerns lag nicht zuletzt wegen der hohen Rohstoff- und Energiepreise auf einem Rekordhoch. Auch das operative Ergebnis ist das beste der Geschichte des Unternehmens. Beim Gewinn musste die Voestalpine hingegen einen Rückgang von 11,4 Prozent hinnehmen. Das liegt allerdings auch an einem Einmaleffekt im Ergebnis des Geschäftsjahres 2021/22.

Voestalpine veräußerte da 80 Prozent der Anteile an ihrem Werk in Texas an ArcelorMittal und hält weiter noch 20 Prozent. Nur fünfeinhalb Jahre nach Inbetriebnahme haben die Linzer den Großteil des texanischen Werks wieder abgestoßen.

Der Hauptversammlung wird man eine Erhöhung der Dividende von 1,2 auf 1,5 Euro pro Aktie vorschlagen. Der Gewinn je Aktie ist im abgelaufenen Geschäftsjahr von 7,38 auf 6,01 Euro gesunken.

Schwieriger Ausblick

Teurer als geplant wird es für den Stahlkonzern beim Bau des neuen Werks in Kapfenberg. Beim neuen Edelstahlwerk komme es zu einer Kostenüberschreitung von „bis zu 30 Prozent“, so Voestalpine-CEO Herbert Eibensteiner. Der ursprüngliche Investitionsplan hatte Investitionen in Höhe von 350 Millionen Euro vorgesehen.

Beim Ausblick auf den weiteren Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres 2023/24 gibt sich Eibensteiner verhalten. Man erwartet eine „Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik“. Eisenbahn- sowie Flugzeugindustrie würden sich gut entwickeln, die Lieferkettenthematik im Automobilbereich werde sich leicht verbessern. Man habe aber „eine sehr robuste Aufstellung“ der Strategie. Eintrübungen sieht Eibensteiner hingegen im Konsumgüterbereich sowie im Bau und Maschinenbau.

Die Voestalpine hat 2022/23 922 Millionen Euro investiert, vor allem in bestehende Anlagen sowie Ersatzinvestitionen. Mit dem Thema „grüner Stahl“ bzw. greentec steel sind noch größere Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro geplant. Die wurden im März im Aufsichtsrat bereits abgesegnet. 2024 soll mit dem Bau begonnen werden, 2027 sollen zwei Elektrolichtbogenöfen in Betrieb gehen, die je einen Hochofen in Linz sowie Donawitz ersetzen werden. Bis zu 30 Prozent bzw. 4 Millionen Tonnen CO2-Emissionen sollen damit eingespart werden. Ausständig ist noch die Klärung von Förderfragen. Voestalpine will sich im Juni um eine Summe im „hohen zweistelligen Millionenbereich“ bewerben.

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