voestalpine erzielte 2021/22 Rekordgewinn
Mitten in der Coronakrise hat der Linzer Stahlkonzern voestalpine 2021/22 einen Rekordgewinn von 1,3 Mrd. Euro erzielt, wie das Unternehmen am Mittwoch im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz bekanntgab. Im Jahr davor waren es nur 31,7 Mio. Euro gewesen.
Stimmung getrübt
Die Dividende soll nun gegenüber dem Vorjahr von 0,5 auf 1,2 Euro je Aktie kräftig angehoben werden. Angesichts des Ukraine-Kriegs habe sich die Marktstimmung zu Beginn des Geschäftsjahres 2022/23 allerdings eingetrübt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr verdoppelte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) noch auf 2,3 Mrd. Euro. Dieser Wert dürfte heuer angesichts des unsicheren globalen Umfelds inklusive Lieferkettenproblemen nicht zu halten sein.
Das Management rechnet für 2022/23 mit einem EBITDA von 1,8 bis 2 Mrd. Euro, wobei die weitere Entwicklung im zweiten Geschäftshalbjahr noch nicht abzusehen sei. Stichwort Energiepreise beziehungsweise EU-konzertierter Ausstieg aus russischem Öl und Gas.
Starkes Ergebnis
Die EBITDA-Marge verbesserte sich 2021/22 von 10,5 auf 15,4 Prozent. Vor Zinsen und Steuern verdreifachte sich der Gewinn (EBIT) im Jahresabstand von 338,2 Mio. auf fast 1,5 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 3,1 auf 9,7 Prozent.
Trotz eines herausfordernden Umfelds, das von der weltweiten COVID-19-Pandemie, Lieferkettenproblemen, massiv gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen und zuletzt von den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges geprägt gewesen sei, habe die voestalpine mit 31. März 2022 "sowohl umsatzseitig wie auch ergebnismäßig das erfolgreichste Geschäftsjahr in ihrer Konzerngeschichte abgeschlossen", teilte der Konzern mit.
Der Umsatz legte 2021/22 um knapp 37 Prozent von 10,9 auf 14,9 Mrd. Euro zu. Unter dem Strich blieb pro Aktie ein Überschuss (EPS) von 7,28 Euro (Vorjahr: 0,24 Euro).
Krieg bremst
Mit derart rosigen Ergebnissen dürfte es aber vorerst vorbei sein. Der Ausbruch des Ukraine-Krieges mit den daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland seit Februar habe die starke Erholungsdynamik der Wirtschaftsentwicklung nach Auslaufen der pandemiebedingten Restriktionen abrupt beendet. Das habe die Wirtschaftsentwicklung in Europa erneut gebremst.
Auch in Nordamerika habe das Wirtschaftswachstum bereits im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 unerwartet etwas abgenommen. Die Null-COVID-Strategie in China verringere nicht nur die Wirtschaftsdynamik im eigenen Land, sondern lässt aufgrund der engen Verflechtung der globalen Wertschöpfungsketten auch Folgewirkungen in Europa und Nordamerika erwarten.
Die voestalpine beschäftigte weltweit 50.225 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2020/21: 48.654).
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