Wien Energie: "Gehen zuversichtlich in den Winter"
Rund zwei Millionen private Kunden und Zehntausende Betriebe werden von der Wien Energie mit Strom, Gas und Wärme versorgt. Nach einem extrem milden Oktober und ebensolchen ersten Novemberwochen steigt nun der Fernwärmebedarf in Wien.
Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, blickt "zuversichtlich" auf die bevorstehende Heizsaison. Über den Sommer konnten die Gasspeicher zu 90 Prozent gefüllt werden. Das oberste Gebot bleibe dennoch: "Gas sparen, wo immer es möglich ist – auch im Hinblick auf das kommende Jahr."
Um die Gas-Reserven zu schonen, setzt Wien Energie seit diesem Wochenende auch Heizöl extra leicht in den Heizwerken ein.
20.000 Tonnen Heizöl extra leicht
Für gewöhnlich werden die Heizwerke Spittelau, Arsenal, Inzersdorf und Leopoldau zur Spitzabdeckung, etwa an besonders kalten Tagen oder wenn die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen nicht im Einsatz sind, mit Gas betrieben. In dieser Heizsaison werden die Anlagen jedoch regelmäßig stunden- oder tageweise im Ölbetrieb zum Einsatz kommen. Knapp 20.000 Tonnen Heizöl extra leicht hat Wien Energie bereits eingelagert sowie weitere Lieferverträge abgeschlossen.
Alle Heizwerke haben zusammen eine Höchstleistung von rd. 1.250 Megawatt und können damit auch im Fall eines Gas-Engpasses zusammen mit der Müllverbrennung, der Biomasse und industrieller Abwärme die Wärmeversorgung in Wien gewährleisten.
„Der Ölbetrieb ist eine akut notwendige Maßnahme zur Sicherstellung der Versorgung in diesem Krisenwinter. Im Sinne unseres Wegs raus aus Gas und für mehr Klimaschutz in Wien, arbeiten wir mit Hochdruck an klimafreundlichen Alternativen zu Öl und Erdgas. Bis 2040 wollen wir die Fernwärme in Wien ausschließlich klimaneutral produzieren“, so Strebl.
2023 will die Wien Energie eine Großwärmepumpe bei der ebswien Kläranlage in Betrieb nehmen, die umgerechnet 56.000 Wiener Haushalte versorgen kann. Ab 2026 soll außerdem die erste Tiefengeothermie-Anlage in Aspern erneuerbare Wärme produzieren. Die Pläne dafür wurden vergangene Woche vorgestellt.
Kommentare