Ziel erreicht: Gasspeicher zu 91 Prozent gefüllt

Ziel erreicht: Gasspeicher zu 91 Prozent gefüllt
Bis zum 1. November wollte Österreich 80 Prozent des Jahresverbrauchs als strategische Reserve bevoraten.

Das Ziel ist erreicht: Die Gasspeicher Österreichs waren am 27. Oktober zu 91 Prozent voll. Das entspricht 87 Terawattstunden und somit 95 Prozent des durchschnittlichen Jahresverbrauches. Der Plan, bis zum 1. November 80 Prozent des Jahresverbrauchs für einen potenziellen Lieferausfall als Reserve eingelagert zu haben, konnte somit "deutlich übertroffen" werden. Das gab das Bundeskanzleramt am Sonntag mittels Aussendung bekannt. 

Für den kommenden Winter stehe damit die gesamte strategische Gasreserve von 20 Terawattstunden zur Verfügung. Das entspreche etwa einem Fünftel des Jahresverbrauchs Österreichs, hieß es in der Aussendung. Die Gasversorgung in Österreich sei demnach "aktuell" abgesichert. Außerdem wurde seit dem 27. Oktober weiter Erdgas eingespeichert. Auch die Lieferungen über die Ukraine seien weiter aufrecht, hieß es aus dem Bundeskanzleramt. 

Abhängigkeit von Russland gesunken

Indes würde auch die Diversifizierung von Österreichs Gasversorgung weiter voranschreiten. Zu Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine war Österreich zu 80 Prozent von Russland abhängig. Aktuell habe man diese Abhängigkeit auf 50 Prozent senken können. Stattdessen bezieht Österreich verstärkt Gas aus Norwegen und über LNG-Terminals aus Italien sowie den Niederlanden, heißt es. Auch die OMV könne laut eigenen Angaben ihre gesamten Lieferverpflichtungen mittlerweile ohne Gas aus Russland erfüllen.

"Volle Speicher für diesen Winter, weniger Abhängigkeit von Russland und ein gutes Sicherheitsnetz. Dafür haben wir in den vergangenen Monaten sehr hart gearbeitet. Und das war wichtig, denn unsere Maßnahmen wirken und sichern die Energieversorgung", wird Energieministerin Gewessler in der Aussendung zitiert. 

LNG aus Abu Dhabi

Für die Heizsaison 2023/2024 hat sich Österreich eine Terawattstunde LNG (Flüssiggas) in den Vereinigten Arabischen Emiraten gesichert. Das wurde bei der Reise von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) nach Abu Dhabi ausverhandelt. 

Bundeskanzler Nehammer zeigte sich laut Mitteilung zufrieden: „Die Bundesregierung hat ihre Hausaufgaben in der Energieversorgung gemacht und nicht nur für die kommende Heizsaison vorgesorgt, sondern bereits auch erste Vorbereitungen für das nächste Jahr getroffen. Insbesondere bei den kurz- und mittelfristigen Maßnahmen – konkret Speicherung und Diversifizierung – haben wir unsere Versprechen nicht nur eingelöst, sondern teilweise sogar übertroffen. Damit können wir unserer Bevölkerung garantieren, dass im Winter keine Wohnung wegen Gasmangel kalt bleibt.“

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