US-Notenbank Fed legt Zinspause ein, EZB entscheidet am Donnerstag

Fed-Chef Powell könnte den größten Zinsschritt seit 1994 wagen
Die US-Spanne bleibt bei 5,0 bis 5,25 Prozent. Die Europäische Zentralbank wird den Leitzins heute wohl erneut erhöhen

Von Null auf 5,25 Prozent. Und das in nur 14 Monaten. Die US-Notenbank Fed hatte es bei der Bekämpfung der Inflation eilig. Und sie war damit erfolgreich.

Die Inflationsrate ging im Mai auf 4,0 Prozent zurück. Daher legten die US-Notenbanker bei ihrer Sitzung am Mittwoch Abend erst einmal eine Pause ein. Nur noch ein bis zwei Mal dürften die Zinsen in den USA heuer noch nach oben klettern, denn die Fed erwartet mehr Wachstum und ein Sinken der Inflation. Die Währungshüter wollen zunächst weitere Daten sichten und dann entscheiden, ob sie nachlegen oder nicht.

Die Teuerungsrate soll in den USA heuer durchschnittlich bei 3,2 Prozent liegen, ein Rückgang von 0,1 Prozentpunkten verglichen mit der vorigen Prognose vom März, wie Daten der Zentralbank am Mittwoch zeigten.

Die Zinspause war erwartet worden und gefiel den Börsianern. Denn steigende Zinsen sehen sie nicht gerne, verteuern diese die Geldaufnahme von Unternehmen und drücken so die Gewinne. Infolge dieser Aussichten kletterten die Kurse schon vor der Fed-Sitzung weiter nach oben. Der Frankfurter DAX etwa erklomm ein Rekordhoch. Unmittelbar nach der Fed-Entscheidung sackten die Kurse an der Wall Street jedoch ab.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird heute, Donnerstag, über weitere Schritte beraten. Erwartet wird hier eine Anhebung der Leitzinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte auf dann 4,0 Prozent. Die Inflationsrate liegt in der Eurozone mit 6,1 Prozent auch noch deutlich höher als in den USA.

Die Gründe, warum die Inflationsbekämpfung in den USA bisher erfolgreicher waren, liegen auf der Hand. Zum einen hat sie schneller und stärker auf die ausufernden Preissteigerungen reagiert. Zum anderen war das Land nicht von russischen Energielieferungen abhängig und hatte daher etwas weniger mit den steigenden Preisen zu kämpfen. Und nicht zuletzt fielen inflationstreibende Hilfsmaßnahmen der Regierung und der Bundesstaaten für Unternehmen und Private gering aus.

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