Aus Sicht von Wolfgang Lackner, Chef der Europäischen Reiseversicherung, ist in Corona-Fragen entscheidend, ob es für das Urlaubsland eine Reisewarnung gibt. Infos dazu gibt es auf der Seite des Außenministeriums (www.bmeia.gv.at) oder im Reisebüro. „Bei jenen Ländern, die auf Grün geschalten sind, besteht ein voller Versicherungsschutz, auch für eine Covid-19-Erkrankung oder einen Stornofall“, erklärt Lackner seine Bedingungen.
Wer dagegen in eine Region reist, für die eine Reisewarnung wegen Covid-19 gilt, hat trotz der Versicherung keinen Krankenversicherungsschutz für Covid-19. Ganz umsonst ist die Versicherung damit aber nicht: Für alle anderen Erkrankungen gilt der volle Krankenversicherungsschutz. In normalen Jahren wickelt die Europäische Reiseversicherung, ein Tochterunternehmen der Generali, übrigens um die 40.000 Schadensfälle ab. Die meisten davon sind Stornofälle.
All jene, die jetzt eine Stornoversicherung für den Fall abschließen möchten, dass sie kurzfristig wegen steigender Fallzahlen am Urlaubsort doch daheim bleiben wollen, muss Lackner enttäuschen. Die Angst vor einer Ansteckung am Urlaubsort wird von seiner Versicherung nicht gedeckt. Wer also zum Beispiel mit dem Auto anreist, kann bestenfalls versuchen, mit dem Hotel eine entsprechende Stornomöglichkeit schriftlich zu vereinbaren.
Dagegen greift der Stornoschutz des Versicherers, wenn man die Reise nicht antreten kann, weil man selbst oder ein naher Angehöriger Covid-19-Symptome aufweist, Fieber bekommt oder wenn man in Quarantäne muss und deswegen der Urlaub ins Wasser fällt.
Wer im Urlaubsland gesundheitliche Probleme bekommt, kann neuerdings Rat bei österreichischen Ärzten suchen, wirbt Lackner für seine neue App. Diese verbindet Versicherte binnen 30 Minuten mit einem Arzt in der Heimat: „Wer in Ägypten unterwegs ist und Fieber bekommt, wird vielleicht nicht ins Krankenhaus fahren wollen, sondern die Symptome lieber mit einem Deutsch sprechenden Arzt am Telefon abklären.“
Ein Krankenhausaufenthalt im Ausland kann sehr schnell sehr teuer werden. „Ein Tag auf einer Intensivstation in den USA kostet schnell 10.000 Dollar“, weiß Lackner aus seinen Schadensfällen.
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