Türkei leidet unter Ausbleiben russischer Touristen

Türkei leidet unter Ausbleiben russischer Touristen
Russen sind die größte Touristengruppe in Türkei. Statt ursprünglich 7 Millionen Gäste drüften heuer nur 3 Millionen kommen.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird sich Experten zufolge stark auf den Tourismus in der Türkei auswirken. Von zu Jahresbeginn prognostizierten 7 Millionen russischen Touristen erwarte man nun nur 3 Millionen, sagte Mehmet Isler, stellvertretender Vorsitzender des türkischen Hotelierverbands (Türofed), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. 2021 zählte die Türkei 4,7 Millionen russische und 2 Millionen ukrainische Touristen.

Die türkische Tourismus-Branche, in den vergangenen zwei Jahren durch die Corona-Pandemie ohnehin getroffen von ausgebliebenen Besuchern, hatte heuer auf Erholung gehofft.

Die Türkei steckt außerdem in einer Wirtschaftskrise, die mit starken Preiserhöhungen einhergeht - was auch den Geldbeutel vieler Urlauber in dem Land schmälert. Die meisten Touristen kamen 2021 aus Russland in die Türkei. Ukrainer machten nach deutschen Touristen die drittgrößte Gruppe aus.

"Die Branche bemüht sich jetzt, mit Rabatten und anderen Anreizen, Besucher aus anderen Teilen der Welt anzulocken", sagte Ali Onaran, Vorsitzender des Reiseveranstalters Prontotour. Die bei Touristen beliebte Region Antalya, wo man in diesem Jahr 15 Millionen Besucher erwartet habe, werde wohl stark von ausbleibenden russischen und ukrainischen Touristen getroffen werden.

Der türkische Tourismus-Minister Nuri Ersoy hatte für dieses Jahr ein Einnahmenziel von gut 33 Mrd. Euro genannt - etwa so viel wie vor Beginn der Pandemie. Branchenvertreter aber schätzen, dass die Einnahmen 29 Mrd. Euro nicht übersteigen dürften.

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