Trump-Bonus ist weg: US-Börsen negativ, Trader positiv

Trump-Bonus ist weg: US-Börsen negativ, Trader positiv
Die nicht prognostizierbare Folgen der Pandemie drücken die Kurse. Der US-Ölpreis erlebt den drittschwächsten Tag der Geschichte.

Die New Yorker Börse schließt laut CNN bis auf weiteres den öffentlichen Handel, da ein Trader positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Damit ist jetzt nur noch elektronischer Handel möglich.

Die Wall Street hat am Mittwoch wieder zu einer neuen Talfahrt angesetzt und tiefrot geschlossen. Der Dow Jones brach um 6,30 Prozent bzw. 1.338,46 Punkte ein auf 19.898,92 Punkte, nachdem er im Verlauf unter die Marke von 19.000 Punkte gerutscht war.

Der weltbekannteste Börsenindex zerrte zudem im Verlauf laut Finanzinformationsdienst CNBC seine Zuwächse seit der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump im Jänner 2017 mehr als gänzlich auf.

Beim S&P-500 gab es ein Minus von 5,18 Prozent auf 2.398,10 Punkte zu sehen. Der Index liegt damit fast 30 Prozent unter seinem im Vormonat erreichten Rekordhoch. Der Nasdaq Composite büßte 4,70 Prozent auf 6.989,84 Punkte ein. Unverändert lassen die nicht prognostizierbaren Folgen der Coronavirus-Pandemie die Aktienkurse international in den Keller rasseln.

Ölpreis bricht ein

Für eine verschärfte Unsicherheit unter den Anlegern sorgte zudem die Talfahrt der Rohölnotierungen. Der US-Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate Curde (WTI) brach um mehr als 24 Prozent ein auf 20,37 Dollar pro Barrel und sackte damit auf sein niedrigstes Niveau seit mehr als 18 Jahren - dem Februar 2002- ab.

Laut CNBC absolvierte er damit seinen drittschwächsten Handelstag in der Geschichte. Entsprechend brachen auch die Aktien der Ölkonzerne ein. So verloren im Dow etwa die Papiere von Chevron 22 Prozent und Exxon Mobil knickten um zehn Prozent ein.

Unter den Schlusslichtern im Dow waren aber wieder einmal die Titel von Boeing mit einem Einbruch in Höhe von 22,3 Prozent. Der angeschlagene US-Luftfahrtriese hat in der Coronavirus-Krise eine 13,8 Milliarden Dollar schwere Kreditlinie vollständig ausgeschöpft. Zudem bemüht sich Boeing intensiv um Staatshilfen. Diese würden der gesamten Industrie zugute kommen, da ein großer Teil davon für Zahlungen an Zulieferer eingesetzt würde, teilte Boeing mit.

Fluggesellschaften stürzen ab

Auch die zuletzt massiv belasteten Aktien von Fluggesellschaften kamen erneut unter die Räder. Delta Air Lines verloren beachtliche 26 Prozent, United Airlines 30,3 Prozent und American Airlines 25 Prozent. Aufgrund der enormem geschäftlichen Schäden, die die rapide Ausbreitung des Virus hinterlässt, wollen die US-Fluglinien Staatshilfen im Volumen von über 50 Milliarden Dollar beantragen.

Der US-Investor Bill Miller sprach in einem CNBC-Interwiew nach der jüngsten Talfahrt an den Börsen von tollen Einstiegsmöglichkeiten. In seiner Laufbahn gab es bisher vier große Aktienkaufgelegenheiten. "Die erste war im Zeitraum 1973-74, die zweite im Jahr 1982 und die 3. dann 1987 und die 4. 2008 bzw. 2009. Und nun sei die 5."

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