Trotz Krise: Mexiko lockt heimischen Auto-Zulieferer

Trotz Krise: Mexiko lockt heimischen Auto-Zulieferer
Inbetriebnahme des neuen Werks erfolgt 2021. Mietvertrag läuft auf fünf Jahre.

Zu den vier Produktionsstandorten von Pollmann, einem Zulieferer der Automobilbranche aus dem niederösterreichischen Karlstein, gesellt sich 2021 ein fünfter. Dort sollen jährlich Komponenten für 1,4 Millionen Autoschlösser gefertigt werden.

Dafür mietet sich Pollmann in ein bestehendes Gebäude im mexikanischen Ort San Miguel de Allende ein. Der Mietvertrag läuft für fünf Jahre. „Das Gebäude ist bereits angemietet, die Übergabe erfolgt Anfang Dezember“, sagt Herbert Auer, Geschäftsführer von Pollmann International, zum KURIER.

Danach würden noch einige kleinere Adaptierungen am Gebäude durch Pollmann durchgeführt. Im zweiten Quartal erfolge der Aufbau der Anlagen, im dritten Quartal werde mit der Produktion begonnen. „Die zugehörigen Anlagen werden in Österreich zusammengebaut und im Anschluss nach Mexiko hinübertransportiert“, erklärt Auer den Ablauf.

Die Entscheidung für einen weiteren Produktionsstandort in Mexiko sei bereits vor der Corona-Krise gefallen, so Auer. „Wir erachten Mexiko als extrem wichtigen Markt für Nordamerika“, betont er. Grundsätzlich handle es sich außerdem um Langfrist-Verträge mit Kunden, die eingegangen werden. Der erste Deal sei bereits unterschrieben – es handle sich um einen Auftrag der Firma Kiekert, die Autoschlösser herstellt.

Erster Auftrag: Komponenten für BMW und Daimler

Bei diesem Auftrag liefere Pollmann Gehäuse und Deckel der Autoschlösser, die von Kiekert schließlich zu einem gesamten Schloss zusammengebaut und in Wagen von BMW und Daimler eingebaut werden, sagt Auer.

Wie hoch die Investitionskosten von Pollmann für den neuen Standort sein werden, wird vom Unternehmen aktuell nicht bekannt gegeben. Dies hänge vom Verlauf der Gespräche mit weiteren Kunden ab – je nachdem, wie diese ausfallen, würde man weitere Anlagen benötigen. Details dazu werde es in einigen Wochen geben, so Auer.

Am Stammsitz in Karlstein (Waldviertel) ist Pollmann seit 1. April in Kurzarbeit, diese läuft noch bis Ende September. Nur einzelne Bereiche sind von der Kurzarbeit ausgenommen.

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