Stattdessen sollten die Firmen laut BCG „in die Offensive gehen“, um die Chancen nicht zu verpassen, die die unvermeidbaren Umwälzungen bieten. In Anbetracht der langen Lebenszyklen in der Branche gelte es, keine Zeit zu verlieren, wenn die Reduktionsziele bis zum Jahr 2030, und in weiterer Folge bis 2050, erreicht werden sollen.
Potenziale
Die größten Einsparungen bringen laut Studie bislang die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Das größere Potenzial liege erwartungsgemäß allerdings in neuen und zu entwickelnden Technologien. Dazu gehören unter anderem neue Treibstoffe, Abgasreinigung sowie Digitalisierung und Robotik. Für ein -neurales Geschäftsmodell werden außerdem Kompensationsgeschäfte wie etwa das Pflanzen von Bäumen empfohlen.
Die Autoren der Studie räumen ein, dass entsprechende Maßnahmen teuer sind, allerdings seien sie billig im Vergleich zu den Folgekosten des Klimawandels. Auch würden Banken und Investoren vermehrt auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit bestehen.
Perspektive der Frächter
Im Sinne der Klimaziele müsste Österreich beim Verkehr bis 2030 acht bis neun Millionen Tonnen einsparen. Alexander Klacska, Bundesspartenobmann für Transport und Verkehr in der WKÖ sieht die Politik gefordert. Man habe bereits vor eineinhalb Jahren einen Vorschlag gemacht, mit dem im gewerblichen Verkehr jährlich 7,9 Millionen Tonnen eingespart werden könnten. Bis jetzt habe es darüber aber nicht einmal eine Diskussion gegeben.
Klacska kommt es vor, als wollte man in Österreich „den dritten Schritt vor dem ersten machen“. Fördermaßnahmen greifen nur, wenn die entsprechenden Technologien auch praktikabel eingesetzt werden können. Dafür braucht es eine funktionierende Infrastruktur, die etwa bei Wasserstoff derzeit nicht gegeben ist: „Dem Unternehmer ist nicht wichtig, in welche Technologie er investiert, am Ende des Tages muss das wettbewerbsfähig sein.“
Erreicht könnte das etwa über Mautreduktionen für umweltfreundlichere Antriebe werden. Potenzial sieht Klacska derzeit vor allem bei Erdgas sowie der Optimierung der Dieseltechnologie.
Zur Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene fehlen nach seiner Rechnung die Ressourcen: So müssten die Kapazitäten des Bahngüterverkehrs um etwa 70 Prozent ausgebaut werden, um den Transit von der Straße zu bekommen. Beim Wasserstoffausbau plädiert Klacska für ein europaweit gemeinsames Vorgehen, insbesondere mit dem wichtigsten Handelspartner Deutschland.
Kommentare